Mit der „Liste der Vergessenen“ richtet ZOA den Blick auf fünf Länder mit komplexen und lang anhaltenden Krisen. Die Situation für die Bevölkerung in diesen Ländern ist erschütternd und die Not ist groß. Dieses Jahr sind dies die Länder Kongo, Burundi, Kolumbin, Südsudan und Myanmar. Die Liste der Vergessenen wird sorgfältig nach verschiedenen Kriterien und Quellen zusammengestellt. Lesen Sie hier mehr über die Kriterien und Quellen für die Liste.
1. Kongo
Was ist im Kongo los? Ist es im Kongo jemals friedlich gewesen? Das Land besitzt begehrte Rohstoffe, die Welt kämpft um sie. Dies führt zu immenser Gewalt, Machtmissbrauch und Ausbeutung. Die Rebellen rekrutieren Kindersoldaten und es gibt viel Gewalt gegen Frauen. Millionen von Kongolesen sind vertrieben, hungern und sind schwer traumatisiert.
Rund 15 Millionen Kongolesen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sie haben kein Trinkwasser und nicht genug Nahrungsmittel. Viele Probleme verstärken sich gegenseitig. Oft ist eine Lösung für das eine Problem nicht möglich, ohne ein weiteres Problem in Angriff nehmen zu müssen. Kompliziert? Ja, das ist es. Trostlos und hoffnungslos? Nicht, wenn es nach ZOA geht!
2. Burundi
Was ist in Burundi los? Haben Sie schon einmal von Burundi gehört? Es ist vielleicht das unbekannteste Land auf der Liste der Vergessenen. Das kleine Land mit schönen sanften Hügeln liegt eingekeilt zwischen dem Kongo, Ruanda und Tansania. Doch die Schönheit des Landes steht in scharfem Kontrast zu dem bitteren Leid der Bevölkerung.
Zudem ist Burundi eines der ärmsten Länder der Welt. Millionen von Familien gehen täglich hungrig zu Bett und stehen hungrig auf. Die meisten von ihnen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Mindestens 68 % der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Bewaffnete Gruppen sind auf dem Vormarsch. Viele Einwohner sind geflohen. Diejenigen, die nach einer Weile zurückkehren, beanspruchen ihr Land, was immer wieder zu neuen Spannungen führt.
3. Kolumbien
Was ist in Kolumbien los? Ab und an taucht das südamerikanische Land in den Nachrichten auf, doch dann verschwindet Kolumbien schnell wieder hinter den Kulissen. Aber die Krise in diesem Land bleibt! Der Bürgerkrieg mag vorbei sein, aber Waffen gibt es noch immer reichlich. Fast 7,6 Millionen Menschen sind auf hier der Flucht - die höchste Anzahl weltweit.
Kolumbien beherbergt mehr als eine Million Flüchtlinge aus Venezuela. Sie flohen vor der politischen und wirtschaftlichen Krise in ihrem eigenen Land über die Grenze. Wie die vertriebenen Kolumbianer leben auch sie unter schwierigen Bedingungen. Sie brauchen dringend Wasser, Nahrung und medizinische Versorgung. Viele Familien sind zudem durch Menschenhandel und Ausbeutung gefährdet.
4. Südsudan
Was ist im Südsudan los? Es sollte in diesem Sommer eigentlich ein Fest werden: 10 Jahre Südsudan. Doch kein Tag war friedlich in diesem jungen afrikanischen Land. Denn wer hier lebt, erlebt nicht nur viel Gewalt, sondern auch Naturkatastrophen. Tägliches Essen auf dem Teller? Nicht im Südsudan. In weiten Teilen herrscht akute Hungersnot.
Nie zuvor waren so viele Kinder und Erwachsene in diesem Land von Konflikten, Dürre (in einem Teil des Landes) und starken Regenfällen (in einem anderen Teil) betroffen. Überschwemmungen schwemmten wertvolle Ernten weg. Fast 6 Millionen Südsudanesen sind dringend auf Nahrung und Wasser angewiesen. Die Situation ist beunruhigend. Wer unterstützt sie?
5. Myanmar
Was ist in Myanmar los? In letzter Zeit war das Land wegen des Putsches und der vielen Proteste dagegen häufiger in den Nachrichten. Was wir nicht hören, ist, dass Myanmar eines der ärmsten Länder Südostasiens ist. Die Bevölkerung in weiten Teilen des Landes lebt unter sehr armen Bedingungen. Es herrscht ein großer Mangel an Nahrungsmitteln und sauberem Trinkwasser.
ZOA hilft Menschen, die vor Gewalt oder Katastrophen fliehen müssen. In Myanmar treffen diese beiden Extreme aufeinander. Die Nöte, denen wir begegnen, sind herzzerreißend. Teile der Bewohner erkranken schwer, weil es z.B. keine Sanitäranlagen gibt. Die Corona-Maßnahmen haben auch das Einkommen vieler Menschen drastisch reduziert. Bisher scheint ein Ende der verschiedenen Krisen ohne Hilfe nicht in Sicht zu sein.