Warum gibt es in Myanmar so viel Not?
In Myanmar leben mehr als 54 Millionen Menschen. Das Land wird regelmäßig von Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Zyklonen heimgesucht. ZOAs Auftrag ist es, Menschen zu helfen, die vor Gewalt oder Naturkatastrophen fliehen müssen. In Myanmar treffen diese beiden Extreme aufeinander. Die Beziehungen zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen sind sehr angespannt. Die Bevölkerung ist überwiegend buddhistisch. Doch im August 2017 führten Ausbrüche von Gewalt durch Buddhisten gegen die Rohingya - hauptsächlich Muslime - zu zahlreichen Todesfällen. Darüber hinaus herrschte in Myanmar jahrzehntelang eine Militärdiktatur. Obwohl sie 2010 formell beendet wurde, hatte die Armee seither weiterhin verschiedene wichtige Verwaltungsposten inne.
Was geschah kürzlich in Myanmar?
Im Februar 2021 übernahm das Militär die Macht in Myanmar, weil es glaubte, dass die Parlamentswahlen gefälscht worden waren. Infolge des Putsches verloren viele Menschen ihre Arbeitsplätze. Millionen von Einwohnern können sich daher kaum noch nötigste Lebensmittel leisten. Importe und Exporte sind zum erliegen gekommen. Aber das ist noch nicht alles. ZOA-Landesdirektor Maarten Wensveen erklärt: „Die Aufmerksamkeit, die dem Putsch gewidmet wurde, hat die Folgen der COVID-19-Krise und die Konflikte zwischen der Armee und verschiedenen ethnischen Gruppen in den Hintergrund gedrängt. Doch die COVID-19-Maßnahmen haben das Einkommen vieler Menschen drastisch reduziert. Beispielsweise haben die Landwirte Schwierigkeiten, ihre Ernte zum Markt zu transportieren. Und der Handel mit einigen landwirtschaftlichen Erzeugnissen (wie Kardamom und Kurkuma) mit China ging sowohl mengenmäßig als auch preislich zurück. Kredite für landwirtschaftliche Tätigkeiten mussten oft zu höheren Zinssätzen aufgenommen werden. All dies hat vor allem kleinere Landwirte getroffen, die in tiefe Armut gestürzt wurden.“