Notunterkünfte: Mehr als nur ein Dach über dem Kopf

Notunterkünfte in der Nothilfe- und Wiederaufbauphase

Unmittelbar nach einer Katastrophe konzentriert sich ZOA auf die Bereitstellung von Unterkünften in Notsituationen. Den akuten Bedarf an Unterkünften decken wir durch die Bereitstellung von Zelten, Planen und Holzkonstruktionen oder durch den Ausbau von temporären Einrichtungen wie Schulen, Kirchen, Kliniken und anderen Gemeinschaftseinrichtungen.

In der Wiederaufbauphase besteht häufig ein Bedarf an Übergangsunterkünften, die mehr Schutz vor den Elementen sowie Privatsphäre und Sicherheit bieten. Die von ZOA hergestellten Behelfsunterkünfte sind in Bezug auf die verwendeten Materialien und die Schutzkapazität für die Menschen lokal angemessen. Wenn möglich, bemüht sich ZOA auch darum, dass die Konstruktion entweder wiederverwendbar oder erweiterbar ist, so dass die Übergangsunterkünfte im Laufe der Zeit in dauerhafte Unterkünfte umgewandelt werden können. ZOA kann zudem bei der Renovierung oder Sanierung von beschädigten Häusern helfen. 

Ganzheitlicher Ansatz

Der Ansatz von ZOA im Bereich der Unterkünfte ist ganzheitlich und basiert auf den folgenden Themen:

• Wir konzentrieren uns auf die Interessen und den Schutz der betroffenen Menschen. Das bedeutet, dass die Unterstützung auf die Bedürfnisse von Frauen, Mädchen, Jungen und Männern zugeschnitten ist und dass die betroffene Bevölkerung in die Entscheidungsfindung und Umsetzung einbezogen wird.
• Wir befähigen die Haushalte, sich selbst zu helfen und unterstützen sie dabei, auf nachhaltigere Ergebnisse und Prozesse hinzuarbeiten. Auf diese Weise tragen wir zu einem dauerhaften Wiederaufbau nach der Notsituation bei.
• Wir klären auch damit zusammenhängenden Fragen wie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Brennstoff zum Kochen und Heizen, Haushaltsutensilien, Abfallentsorgung und Siedlungsplanung.
• Wir sind der Meinung, dass die Unterbringung nicht nur auf die Familie beschränkt ist. Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Spielplätze und Gesundheitsstationen müssen den betroffenen Menschen zur Verfügung stehen.

Die ZOA-Hilfe für Notunterkünfte ist flexibel und wird an den jeweiligen Kontext angepasst. Die Art der durch die Katastrophe verursachten Schäden wird ebenso bewertet wie die Maßnahmen, die zur Reparatur oder zum Ersatz bestehender oder beschädigter Häuser und Strukturen erforderlich sind. Weitere wichtige Faktoren sind die sozialen und klimatischen Bedingungen und das Ausmaß der Katastrophe. Darüber hinaus ist es wichtig, bei der Unterstützung konfliktsensibel vorzugehen, damit die Verteilungs- oder Baumaßnahmen nicht zu einer Verschärfung der bestehenden Konflikte oder des Umfelds führen.

Besserer Wiederaufbau, mit lokalen Materialien

ZOAs Hilfe in Notfällen und in der Wiederaufbauphase reicht von Zelten, Werkzeugen und Materialien bis hin zu Bargeld für die betroffenen Menschen oder ihre Gastfamilien. Der Bau von Unterkünften erfolgt vorzugsweise mit lokal verfügbaren Baumaterialien und traditionellen Bautechniken, die von den Begünstigten selbst leicht verbessert und repariert werden können. Außerdem sind sie oft besser an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst und kommen der lokalen Wirtschaft zugute.

Nach Naturkatastrophen arbeitet ZOA mit Behörden und Gemeinden zusammen, um die Risiken und Schwachstellen von Unterkünften zu ermitteln. So können sie sich auf künftige Katastrophen vorbereiten und Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen ergreifen. Dieser Ansatz zur Verringerung des Katastrophenrisikos stärkt die Fähigkeit der Gemeinden, durch die Einführung von katastrophenresistenten Technologien wie erdbebensicheren Häusern und ein verbessertes Bewusstsein für die lokalen Risiken und Gefahren "besser wieder aufzubauen", als sie es zuvor waren.