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Weltweite Nahrungsmittelkrise: Ein Kleinkind sitzt weinend auf dem Boden vor einem leeren Teller.

Fünf Ursachen für die weltweite Nahrungsmittelkrise

Allein im Jahr 2022 werden 47 Millionen Menschen mehr an extremem Hunger leiden. Wie ist es dazu gekommen? Die fünf Hauptursachen der weltweiten Nahrungsmittelkrise erfahren Sie hier.

Globale Nahrungsmittelkrise

Zahl der hungerleidenden Menschen steigt

Weltweit ist eine schwere Nahrungsmittelkrise im Gange. Die Opfer, darunter Millionen von Kleinkindern, benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe. Wie konnte es so weit kommen?

Die Folgen der Nahrungsmittelkrise sind enorm. Derzeit leiden etwa 828 Millionen Menschen an Hunger und etwa 50 Millionen Menschen sind vom Hungertod bedroht (Quelle: WFP). In diesem Artikel listen wir für Sie die wichtigsten Ursachen der Lebensmittelkatastrophe auf.

1. Konflikte 

Die größte Ursache für die Nahrungsmittelknappheit sind Konflikte.
Bis zu 60 % der Menschen, die Hunger leiden, leben in Kriegs- und Konfliktgebieten. Es gibt mehrere Gründe, warum Konflikte zu Nahrungsmittelknappheit führen. Zum Beispiel fliehen Menschen vor Konflikten und verlieren ihre Einkommensquelle. Aber auch die Verteilung von Nahrungsmitteln wird durch Konflikte gestört oder sogar lahmgelegt. Dies zeigt sich zum Beispiel bei den Getreideexporten aus der Ukraine.

2. Der Krieg in der Ukraine

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine ist ein weiterer Auslöser für die Nahrungsmittelknappheit. Beide Länder gehören zu den weltweit größten Exporteuren von Getreide und liefern auch andere wichtige Nahrungsmittel. Russland hat die Getreideexporte aus der Ukraine weitgehend eingestellt, was vor allem in Nordafrika und im Nahen Osten zu Engpässen geführt hat. Darüber hinaus wurde die Wirtschaft vieler Länder durch den Krieg schwer getroffen. Mehr Menschen hungern, unter anderem wegen der steigenden Lebensmittelpreise.

Weltweite Nahrungsmittelkrise: Das Foto zeigt durch Konflikte zerstörte Häuser.

3. Hohe Inflation

Die Welt steht vor einem der größten Inflationsanstiege der letzten 30 Jahre. Mit dem gleichen Geldbetrag können die Menschen weniger kaufen, auch Lebensmittel. Vor allem in armen Ländern führt dies zu großen Problemen. Zum Beispiel in Äthiopien, wo die Inflation derzeit bei 34 % liegt. Es wird erwartet, dass die Inflation aufgrund geringerer lokaler Ernten und einer Abwertung der äthiopischen Währung weiter ansteigen wird", sagt ZOA-Mitarbeiterin Dawn Hoyle aus Äthiopien. Nach aktuellen UN-Zahlen sind derzeit 16 Millionen Menschen in Not. In Tigray sterben die Menschen sogar an der Nahrungsmittelknappheit".

4. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind noch immer weltweit zu spüren. Die Schließungen haben unter anderem zu Arbeitsplatzverlusten und zunehmender Armut geführt. Die Erholung der Wirtschaft in gefährdeten Ländern ist schwierig und den Menschen fehlen oft die finanziellen Mittel, um sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

5. Der Klimawandel

Weltweit werden die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher spürbar - insbesondere die Länder rund um den Äquator haben mit großen Problemen zu kämpfen. Gerade hier ist die Bevölkerung bei der Ernährung weitgehend von der Landwirtschaft abhängig. Extreme Dürren und Überschwemmungen führen zu Ernteausfällen und massenhaftem Viehsterben und damit zu Nahrungsmittelknappheit. ZOA-Mitarbeiterin Milou de Bruijne sagt: Der Südsudan erlebt die schlimmste Nahrungsmittelkrise seit der Unabhängigkeit 2011. Diese rührt teilweise aus den Überschwemmungen. Manche Menschen essen sogar Grassamen, um zu überleben."

Weltweite Nahrungsmittelkrise: Überschwemmtes Land und Häuser. Ein Mensch steht in den Wassermassen und versucht zu seinem Haus zu gelangen.

Die Nahrungsmittelkrise droht sich immer weiter zu verschärfen. Zu allem Überfluss steht immer weniger Geld für akute Nahrungsmittelhilfe zur Verfügung. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, das Lebensmittel an Flüchtlinge verteilt, musste sogar das Kontingent pro Person aus Geldmangel reduzieren. Viele große Fonds haben außerdem zusätzliche Mittel für die Hilfe in der Ukraine bereitgestellt, was bedeutet, dass weniger Geld für andere Krisen zur Verfügung steht. Akute Nahrungsmittelhilfe ist jetzt mehr denn je notwendig, um Leben zu retten.

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