Am frühen Morgen des 24. Februar begann der russische Angriff auf die Ukraine. Nach schon zuvor stockender Diplomatie feuerte Russland Marschflugkörper auf Städte in der Ukraine ab. Truppen drangen von Norden, Osten und Süden in ein. Gepanzerte Fahrzeuge rückten auf den nördlichen Bezirk der Hauptstadt Kiew vor. Inzwischen sind Hunderte von Opfern zu beklagen. In den Städten des Landes suchen die Menschen Schutz in Kellern und U-Bahnhöfen oder fliehen in Massen. Die russische Front rückt vor, wenn auch unter Schwierigkeiten. Die Soldaten stoßen auf erbitterten militärischen und lokalen Widerstand und haben mit logistischen Herausforderungen zu kämpfen.
Sie haben es nicht kommen sehen
Hielke ist Nothilfekoordinator bei ZOA. Er war kurz nach dem Start des Invasionskrieges direkt vor Ort: „Ich war an der ungarischen Grenze, wo jeden Tag Tausende von Flüchtlingen, vor allem Frauen und Kinder, über die Grenze kommen. Sie erzählen erschreckende Geschichten von Bombenangriffen und davon, dass sie gezwungen waren, ihre Ehemänner und Väter zurückzulassen. Alle sagen, sie hätten es nicht kommen sehen: nicht so, nicht in diesem Ausmaß und nicht auf diese schreckliche Weise. Das sind Geschichten, die mich bewegen. Beängstigen. Ich habe ein Wechselbad der Gefühle durchgemacht. Aber ich muss an die Arbeit gehen, denn es gibt viel zu tun. Das ist das Mindeste, was ich – was wir – tun können.“
CASH für die Schwächsten
ZOA hat ein Programm in Transkarpatien, im Südwesten der Ukraine, gestartet. Hier helfen wir den Vertriebenen mit Geldtransfers. Jeden Monat erhalten die bedürftigsten Vertriebenen einen Kreditbetrag, den sie in der Ukraine oder in einem der Nachbarländer abheben können. Damit können Sie selbst entscheiden, welche Güter sie benötigen und ob sie Lebensmittel, Wasser, Kleidung oder Medizin kaufen. Alleinerziehende Mütter mit Kindern werden ebenso wie ältere Menschen und Familien mit mehr als drei Kindern bevorzugt behandelt.
Untersuchungen des ZOA-Nothilfeteams vor Ort haben gezeigt, dass Bargeldtransfers gerade diesen gefährdeten Menschen besonders helfen. Denn Sie sind einfach zu verteilen, benötigen keine große Logistik, unterstützen die Wirtschaft vor Ort und geben den Menschen ein Stück ihrer Würde und Selbstbestimmung zurück.