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Sri Lanka: Frau auf einem Floß reicht Mann an Land Nahrung

Immer mehr Menschen hungern: Wie ist das möglich?

Weltweit leiden mehr Menschen als je zuvor an Hunger. Die Zahl der Länder, die von Nahrungsmittelknappheit oder gar einer Hungersnot bedroht sind, steigt in alarmierendem Maße. In Äthiopien, im Jemen und im Südsudan herrscht zum Beispiel ein gravierender Mangel an Nahrungsmitteln. Doch was ist die Ursache dafür?

Drei Ursachen

Konflikte, Coronavirus und das Klima

Hunger ist oft das Ergebnis mehrerer Probleme, die sich gegenseitig verstärken. Derzeit sehen wir, dass der Hunger hauptsächlich durch Konflikte, die Auswirkungen des Coronavirus und den Klimawandel verursacht wird.

Ursache 1: Konflikte

Kriege waren schon immer eine der Hauptursachen dafür, dass Menschen hungern. Chris Lukkien, Direktor von ZOA International, erklärt: Im vergangenen Jahr sind neue Konflikte entstanden oder bestehende Konflikte haben sich verschärft. So etwa im Jemen, wo nach fünf Jahren anhaltenden Konflikts fast die Hälfte der Bevölkerung hungert und einige von ihnen akut vom Tod bedroht sind.

Ursache 2: Folgen des Coronavirus

Nicht nur Konflikte, sondern auch die weltweite Coronavirus-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit. Inge Vos, Expertin für Ernährungssicherheit bei ZOA, erklärt: „Dies ist vor allem auf die von den Regierungen ergriffenen Maßnahmen zurückzuführen, wie etwa die langfristigen Abriegelungen. Viele Menschen arbeiten im informellen Sektor, z. B. als Taxifahrer, Reinigungskräfte und Kleinhändler. Infolge der Schließungen können sie ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen und haben daher kein Einkommen.

Ursache 3: Klimawandel

Eine dritte häufige Ursache für Nahrungsmittelknappheit ist der Klimawandel. Inge Vos erklärt: „Die Folgen des Klimawandels sind in allen Ländern zu sehen, in denen wir arbeiten. Zum Beispiel regnet es später oder viel intensiver, es herrscht extreme Trockenheit oder es gibt Überschwemmungen. So kam es beispielsweise im Südsudan von Juli bis Oktober 2020 zum zweiten Mal in Folge zu extremen Regenfällen, die zu Überschwemmungen führten. Als Folge davon fielen die Ernten aus und viele Menschen mussten fliehen.“

Was tut ZOA, wenn Menschen hungern?

Da die Ursachen des Hungers vielfältig sind, bekämpft ZOA sie auf unterschiedliche Weise. Die Teams verteilen Lebensmittel, Geldgutscheine oder Bargeld, um die lokale Wirtschaft anzukurbeln, Zudem engagiert sich ZOA auch in der Friedensförderung. Chris Lukkien: So bringen wir den Menschen bei, dass ein Konflikt auch ohne Gewalt gelöst werden kann. Und langfristig hoffen wir, weitere Konflikte und damit eine weitere Nahrungsmittelknappheit zu verhindern.

ZOA bietet auch Hilfe für Kleinunternehmer und Landwirte an. Inge Vos erzählt: „Wir helfen Kleinunternehmern bei der Gründung von Unternehmen und schulen Landwirte im Anbau von wetterfesten Pflanzen, die Trockenheit oder großen Wassermengen standhalten können. Durch diesen kombinierten Ansatz hilft ZOA den Menschen, widerstandsfähiger zu werden.“

Südsudan: Eine Frau vor ihrem überfluteten Haus

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