Die Regionen in der Umgebung von Krisengebieten sind in der Regel selbst gefährdete Gebiete, in denen die Menschen vor Ort mit ihren Problemen zu kämpfen haben. Der Klimawandel, die explodierende Inflation, die gestiegenen Getreidepreise und die weltweite Energiekrise haben diese Situation weiter verschärft. In der Praxis sieht ZOA, dass dies zu Spannungen und Konflikten um Land, Wasser und andere knappe Lebensgrundlagen führt. Die Anhäufung von Krisen treibt die Menschen immer weiter in die Enge.
Flüchtlingskrise
Immer mehr Länder wollen daher Flüchtlinge loswerden. So schickt der Libanon seit diesem Herbst Syrer zurück; Bangladesch will, dass die mehr als 900.000 Rohingya-Flüchtlinge in das stark verunsicherte Myanmar zurückkehren; in Kolumbien belasten die Millionen Venezolaner die fragile Situation der einheimischen Bevölkerung zusätzlich; und in Afrika sind viele Flüchtlingslager überfüllt. Die Aufnahme von Flüchtlingen in der Region steht daher unter Druck. Gleichzeitig steht die Welt erst am Anfang einer noch nie dagewesenen Flüchtlingskrise. Die Weltbank sagt voraus, dass es bis 2050 – bei unveränderter Politik – allein 216 Millionen Klimaflüchtlinge geben wird.