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Foto von Milou de Bruijne. Sie hat Mitgefühl mit Menschen, die alles verloren haben.

Mitgefühl mit denen, die alles verloren haben

Sie ist bewegt von den Menschen, die alles verloren haben: Milou de Bruijne (32) arbeitet für ZOA und Dorcas im Südsudan. Hier spricht sie über das Leben in diesem Land, was oft so unberechenbar und zerbrechlich erscheint. 

MILOU ARBEITET IM SÜDSUDAN

Jeder Mensch verdient eine faire Chance

Die Südsudanesen haben viel zu ertragen. Jahrelange Konflikte und Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels treiben viele in die Flucht. ZOA und Dorcas arbeiten im Südsudan zusammen, um Flüchtlinge und Vertriebene zu unterstützen. Teammitglied Milou de Bruijne spricht darüber: 

Voller Mut gründete Dina* ihr eigenes Unternehmen. Sie war überglücklich über die Gelegenheit, die sich ihr dank der Unterstützung einer Spar- und Kreditgruppe bot. Ihr Teestand fing gerade an, gut zu laufen, als eine schwere Flut alles wegspülte. Sie investierte erneut, bis eine bewaffnete Bande das gesamte Dorf niederbrannte  einschließlich ihres Teestandes.

Die Geschichte dieser Frau steht stellvertretend für das Leben vieler Menschen im Südsudan, erklärt die Niederländerin Milou de Bruijne (32), die seit dem vergangenen Jahr in dem ostafrikanischen Land lebt. „Es ist SO unberechenbar und zerbrechlich.

Milou ist Managerin der christlichen Hilfsorganisationen Dorcas und ZOA, die im Land zusammenarbeiten. Die südsudanesische Bevölkerung ist hier zu 70 Prozent auf humanitäre Hilfe angewiesen. Der jahrelange Konflikt scheint trotz eines Friedensabkommens noch immer nicht zu enden. 4 Millionen Menschen sind bereits geflohen.

Neuer Feind: Klimawandel

Darüber hinaus hat der Südsudan einen neuen Feind: den Klimawandel. Durch ihn werden die Einwohner des Landes nun schon 4 Jahre in Folge von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Die Zahl der vertriebenen Menschen steigt dadurch weiter.

Die Not ist groß in dem Land. Genau deshalb will Milou dort sein. Gemeinsam mit ihren meist einheimischen Kollegen sorgt sie dafür, dass die Grundbedürfnisse der Menschen gedeckt werden. Gleichzeitig unterstützen sie die Menschen dabei, widerstandsfähiger werden, um in einer so schwierigen Situation zu überleben.

Überschwemmungen im Südsudan 2023: 3 Menschen stehen in fast kniehohem Wasser.

Wir sorgen zum Beispiel dafür, dass die Menschen dort, wo es der Markt zulässt, Bargeld erhalten, das sie für ihre eigenen Bedürfnisse ausgeben können. Und wir schulen die Landwirte, damit sie mit dem Klimawandel gut zurechtkommen. Unsere Projekte geben ein bisschen Hoffnung für die Zukunft.

In großem Maßstab ist es schwierig, etwas zu bewirken, räumt Milou ein. Aber im Leben des Einzelnen ist es möglich. Und jeder Mensch hat eine faire Chance verdient.“

*Name wurde aus Sicherheitsgründen anonymisiert

Fotos: Lieuwe Siebe de Jong und Ruben Timman

 

Möchten Sie unsere Arbeit im Südsudan unterstützen?

Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.

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