„Die Folgen der globalen Ernährungskrise und des Klimawandels sind in Äthiopien deutlich zu spüren“, so Joël abschließend. Er traf unter anderem Kahsu und das Baby Tarik*. Er erzählt, dass er dachte, die Frau sähe alt aus. Er fragte, ob sie die Mutter des Babys sei. „Jetzt bin ich es“, antwortete sie. „Meine Tochter starb während der Geburt aufgrund von Unterernährung und Erschöpfung. Jetzt kümmere ich mich also um meinen Enkel.“
Doch nicht nur die Mutter war unterernährt. Tarik, das Baby, kam ebenfalls unterernährt zur Welt. „Dass seine Großmutter 15 Kilometer mit ihm bis zur nächsten Klinik lief, um zusätzliche Nahrung zu besorgen, war seine einzige Rettung“, sagt Joël. „Die meisten Kinder sterben zu Hause. Die Mütter können mit einem unterernährten Kind nicht das Haus verlassen, wenn sie noch andere Kinder zu Hause haben. Dazu kommt, dass viele der Männer weggezogen sind, um ihren Lebensunterhalt woanders zu verdienen. Viele Frauen erhalten daher keine Unterstützung von ihren Ehemännern.“
* Die Namen von Kahsu und Tarik sind zum Schutz der Personen verändert.