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Von Berg-Karabach nach Armenien: Margaretha und ihre Kinder sitzen auf einer Bank.

Margarethas ungewisse Reise: von Berg-Karabach nach Armenien 

Margaretha und ihre beiden Kinder haben eine beschwerliche Reise von der Hauptstadt Berg-Karabachs nach Armenien hinter sich. Sie mussten vor Gewalt fliehen, genau wie vor 3 Jahren. Jetzt sind sie in derselben Unterkunft untergebracht wie damals. In Ungewissheit warten sie auf ihre Zukunft.

MARGARETHA UND IHRE KINDER FLIEHEN NACH ARMENIEN

Die Nächte in der Unterkunft waren schrecklich

Margaretha, Mutter eines 12-jährigen Sohnes und einer 9-jährigen Tochter, hat eine bewegende und aufregende Reise von der Hauptstadt von Berg-Karabach nach Armenien hinter sich.

Zurzeit ist sie mit ihren Kindern in einer Notunterkunft untergebracht. Es ist dieselbe Unterkunft, in welcher sie auch während des Konflikts vor 3 Jahren untergebracht war. Ihre Erinnerungen an diese Zeit führten sie erneut dorthin. Sie war die erste, die hier um Hilfe bat. 

Unruhen

Vor dem Krieg im Jahr 2020 lebten Margaretha und ihre Familie in Schuschi. Sie hatten ein stabiles Leben mit einem Haus und Arbeit. Doch als die Unruhen begannen, flohen sie vor 3 Jahren in diese Unterkunft.

Als die Lage in Berg-Karabach einigermaßen sicher schien, kehrten sie zurück, aber sie konnten nicht nach Schuschi zurückkehren, weil diese Stadt nicht mehr zu Armenien gehörte. Sie waren gezwungen, anderswo einen Neuanfang zu machen. Das taten sie in Stepanakert, der Hauptstadt der Region.

Margaretha in der Notunterkunft.

Explosion

Am Morgen des 19. September dieses Jahres hörte Margaretha 4 Bombenanschläge. Obwohl sie sich fragte, was da los war, versuchte sie, ruhig zu bleiben. Sie beschloss, ihre Kinder zur Schule zu bringen und selbst zum Unterricht zu gehen, da sie eine Ausbildung zur Tierärztin machte. Auf dem Weg zur Schule hörte sie jedoch eine Explosion in der Nähe ihres Hauses und blieb wie betäubt stehen.

Ihre Tochter rief in Panik an, um zu berichten, dass sie bereits zu Hause sei, Margarethas Sohn jedoch noch in der Schule. Margaretha stand vor einer herzzerreißenden Entscheidung, aber da sie wusste, dass ihr Sohn in der Schule sicher war, entschied sie sich, nach Hause zu gehen. Ihre Nachbarn halfen ihr, ihren Sohn abzuholen und die Familie wieder zusammenzubringen.

Margarethas 12-jähriger Sohn vor einer Wäscheleine.

Schreckliche Nächte

Sie verbrachten 3 Tage in einem Luftschutzbunker. Vor allem die Nächte waren schrecklich, und wegen der ständigen Bombardierung der Gegend war es unmöglich zu schlafen. Jedes Mal, wenn es für eine Weile ruhig war, brachte das ein Gefühl der Erleichterung, aber die Gewalt ging weiter, erzählt Margaretha.

Doch nach 3 Tagen, in einem Moment der Ruhe, wagten sie sich nach oben, um zu sehen, wie die Situation über der Erde aussah. Was sie vorfanden, war das reinste Chaos.

Aufgrund der Blockade gab es einen Gasmangel, so dass das Krankenhaus keine Patienten aufnehmen konnte und die Verletzten nicht mit Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden konnten. Außerdem gab es nirgendwo Strom. Die Stadt, einschließlich ihres Hauses, war in Dunkelheit gehüllt.

Die Tochter von Margaretha mit einer Puppe im Arm.

Keine andere Wahl 

Am 24. September wurden sie von Nachbarn gewarnt, dass es wirklich an der Zeit sei, die Stadt zu verlassen. Zuerst wollten wir nicht gehen, aber als wir sahen, dass alle um sie herum die Stadt verließen, wurde uns klar, dass wir keine andere Wahl hatten, sagte Margaretha.

Um 3 Uhr morgens am 25. September konnte Margaretha die Angst und Ungewissheit nicht mehr ertragen. Sie beschloss, ihre Kinder zu nehmen und zu gehen.

Margaretha und ihre Kinder sitzen auf einer Wiese.

Was bedeutet es für sie, dass sie Weihnachten nicht zu Hause sein können? Das weiß sie noch nicht. Es ist noch zu früh, um darüber nachzudenken. Im Moment erleben wir noch viel Stress und Ungewissheit, um über diese Dinge nachzudenken.

Stille Nacht, sichere Nacht?

Für Menschen in Krisengebieten gibt es keine stille Nacht. Denn wie kann man friedlich schlafen, wenn man vor einem Krieg oder einer Katastrophe fliehen muss? In Ländern wie Syrien, Sudan und Äthiopien sind in dieser Weihnachtszeit Millionen auf der Flucht. Männer, Frauen, Kinder, Großeltern. Mit Ihrer Unterstützung können wir sie vor Kälte, Krankheit und Hunger schützen. Helfen Sie uns, zu diesem Weihnachtsfest Sicherheit zu schenken?

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