Direkt zum Inhalt
Betroffen vom Krieg in Tigray: Alem mit seiner Frau und vier seiner Kinder

Krieg in Tigray: Hotelier Alem hat alles verloren 

Reich werden und ein guter Vater sein: Alem Atshiba hatte sich seinen Traum erfüllt. Bis der Krieg in seiner Provinz Tigray ausbrach. Der äthiopische Hotelier hat alles verloren. Auf meiner Flucht habe ich schreckliche Dinge gesehen, sagt er.

GESCHÄFTSMANN ALEM HAT ALLES VERLOREN

Mein Traum war mit einem Schlag vorbei

Ich sah überall Leichen. Ich sah schwangere Frauen, die unter Schock im Wald entbanden. Ich sah Menschen, die beim Überqueren des Tekeze-Flusses ertranken. Die Brücke über den Fluss war zerstört. Alem Atshiba war bis vor kurzem ein erfolgreicher Unternehmer in Tigray. Nach einer traumatischen Reise zu Fuß hält er sich nun seit Monaten in einem Flüchtlingslager auf. Ich hätte nie erwartet, dass mir so etwas passieren würde, sagt er.

Alem Atshiba, Vater von 7 Kindern, hatte es gut. Der Geschäftsmann aus der äthiopischen Provinz Tigray besaß 2 große Hotels und handelte mit Sesam, Sorghum und Holzprodukten.

Wir hatten ein sehr komfortables Leben, sagt er. Es war mein Traum, reich zu werden und ein guter Vater zu sein. Aber dieser Traum war mit einem Schlag vorbei, als der Krieg ausbrach. Ich hätte nie erwartet, dass mir das passieren würde.

Zunächst war die Familie in ihrer Heimatstadt Korarit, die zwischen den Schlachtfeldern lag, noch relativ sicher. Nach Ausbruch des Krieges im November 2020 flüchteten viele Menschen in diese Stadt. Alem und seine Frau nahmen sie zusammen mit anderen Bewohnern auf. Wir haben ihnen geholfen, weiter nach Shire zu fliehen, sagt er.

Furchtbare Flucht

Eines Tages fand diese relative Ruhe ein jähes Ende. Unsere Stadt wurde von der Miliz eingenommen, erzählt Alem. Es wurde überall geschossen. Alle flohen, ohne etwas mitnehmen zu können. Auch ich. Und auch meine Frau und meine Kinder, aber leider waren wir nicht zusammen.

Eine Woche lang war Alem zu Fuß unterwegs. Meine Frau und meine Kinder haben auf ihrer Flucht die gleichen schrecklichen Dinge gesehen wie ich, sagt er. Andere Leute sagten meiner Frau, ich sei tot. Zum Glück haben wir uns nach einer Woche wiedergefunden, in Shire. Meine Kinder waren verletzt, aber wir waren noch am Leben.

Alem

Geplündert

Die Zukunft von Alem und seiner Familie ist ungewiss. Mein eines Hotel wurde von der Miliz genommen und verkauft, sagt er. Und das andere wurde geplündert, ebenso wie meine Sesam- und Sorghumernte. Ich bin völlig auf Hilfe angewiesen.

Er hofft auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft bei der Wiederherstellung des Friedens in Tigray. Wir würden gerne unser Leben wieder aufbauen, sagte er.

Wir lassen die Menschen Tigray nicht allein

Gemeinsam sind wir da, für die Menschen in Tigray. Es fehlt ihnen wirklich an allem: sauberes Trinkwasser, Nahrung, Unterkunft, Kleidung und ein Platz zum Schlafen. Helfen Sie mit? Jeder noch so kleine Beitrag macht einen Unterschied für die Menschen vor Ort!

Jetzt Tigray unterstützen    Mehr zu unserem Einsatz in Äthiopien

ALTRUJA-PAGE-GJPQ