1. Der Jemen ist ein Wespennest
Der Krieg im Jemen war ein jahrelang vergessenes Thema, auf das niemand ein Auge zu haben schien. Nachdem immer mehr schreckliche Bilder von hungernden Kindern auftauchten, wurden sich immer mehr Menschen der Situation im Jemen bewusst. Unterdessen ist der Konflikt in diesem Land enorm komplex geworden.
Im Jemen brach im Frühjahr 2011, wie in vielen arabischen Ländern auch, der arabische Frühling aus. Die Bevölkerung des Landes stieg massenhaft gegen Präsident Saleh auf, der seit mehr als dreißig Jahren im Amt war. Jedoch beendete er die Aufstände blutig und weigerte sich, zurückzutreten. Als er bei einem Granatenangriff schwer verletzt wurde und in Saudi-Arabien behandelt werden musste, trat er zurück. Sein Nachfolger und Parteifreund Hadi konnte die Unruhen in seinem Land nicht zähmen und den Jemen stabilisieren. Seither sind Arbeitslosigkeit, Korruption und die Versorgung mit Lebensmitteln ein großes Problem.
Inzwischen gibt es im Jemen viele Gruppen, die die Macht übernehmen wollen. Im Norden des Landes kämpfen die Houthi’s um Macht und gegen Korruption, und auch im Süden gibt es eine Bewegung, die mehr Autonomie will. Darüber hinaus sind auch al-Quaida und IS im Land aktiv.