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Mann wäscht sich die Hände an einer der Handwaschanlagen im Jemen

Jemen: Sichere und saubere Handwaschanlagen aus recycelten Materialien

Der Jemen leidet aufgrund seiner trockenen und wüstenartigen klimatischen Bedingungen stark unter Wasserknappheit. In den meisten Regionen des Landes herrscht akuter Mangel an Trinkwasser und Wasser für die Hygiene.

Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH)

Der Jemen leidet stark unter Wasserknappheit

Der Bezirk Al-Shaghadrah im Gouvernement Hajjah ist leider eines der Gebiete, die von diesem Problem stark betroffen sind. Seit Februar 2020 arbeitet ZOA in diesem Gebiet. Das Projekt für Wasser, Sanitär und Hygiene (WASH) wird von dem Europäischen Amt für Katastrophenschutz und der humanitären Hilfe (ECHO) finanziert.

Bei diesem Projekt konzentriert sich ZOA auf den abgelegenen Unterbezirk Al-Jabal im Bezirk Al-Shaghadrah mit 74.045 Einwohnern. Wir führten Maßnahmen in den Bereichen Wasserversorgung, Bereitstellung von Toiletten und Hygieneaufklärung durch. Es wurden Hygienepromotoren aus der Gemeinde ausgewählt und geschult, um das Hygienebewusstsein in der Gemeinde zu stärken. Diese Fähigkeiten sind entscheidend für die Prävention von COVID-19. Hygiene rettet also Leben.

Lange Fußmärsche zu Wasserquellen

Eine der Familien, die wir im Unterbezirk Al-Jabal unterstützt haben, ist die Familie von Saif Ali Mohamed Hakeem, einem 39-jährigen Mann, der mit seinen beiden Töchtern (10 und 8 Jahre alt) und seiner Frau lebt. Sie wohnen in einem kleinen Haus im Dorf Bait Al Hakeem und haben nur sehr schwer Zugang zu sauberem Wasser, medizinischer Versorgung oder Bildung. Denn die Familie ist arm und hat kein Einkommen. Es ist sehr schwierig für Saif, den täglichen Nahrungsmittelbedarf zu decken.

Vor dem Krieg im Jahr 2015 war die Situation besser. Die Lebensmittel waren günstiger und Saif arbeitete auf dem Markt und verdiente genug, um seine Familie zu ernähren. Doch jetzt ist auch der Zugang zu sauberem Wasser ein Problem, mit dem die Familie konfrontiert ist. Die Kinder halfen ihrer Mutter oft, lange Strecken zu Fuß zurückzulegen, um Wasser zu holen. Das verunreinigte Wasser in Verbindung mit mangelndem Hygienebewusstsein und schlechten Hygienepraktiken macht die Kinder jedoch leicht und oft sehr krank (vor allem an Durchfall), was die Gesundheitskosten für die Familie erhöht. Wie die meisten seiner Nachbarn wusch sich auch Saifs Familie nur vor dem Essen die Hände und benutzte dazu einen offenen Wasserbehälter ohne Seife.

Junge wäscht die Hände an einem recycelten Wasserbehälter

Bau einer eigenen Handwaschanlage

Das Team von ZOA besuchte Saif und seine Familie und informierten sie über die Hauptursachen von Durchfallerkrankungen, einschließlich Cholera, über die Bedeutung des Händewaschens mit Seife insbesondere in kritischen Zeiten, über das richtige Händewaschen und über COVID-19-Hygienepräventionsmaßnahmen. Außerdem zeigten sie der Familie ein Video, in dem sie lernten, wie man mit günstigen und recycelten Materialien eine sichere und saubere Handwaschanlage bauen kann.

Mädchen wäscht Hände an einem am Baum aufgehängten Wasserkanister

Saif dankte dem ZOA-Team für die Unterstützung: Wir sind überglücklich mit der Anlage, denn sie ist wirtschaftlich und hält uns gesund. Jetzt kann ich mit meiner Familie leben, ohne mir Sorgen über Krankheiten zu machen. Das ZOA-Team erklärte der Familie auch die Vorteile einer solchen Anlage zur Wassereinsparung und sogar zur Senkung der Gesundheitskosten, da richtiges Händewaschen Krankheiten vorbeugen kann. Saif, der Haushaltsvorstand, wollte unbedingt seine eigene Handwaschanlage bauen. Er entwickelte sogar eine eigene Konstruktion, die aus einem geschlossenen Wasserbehälter mit einem Wasserhahn und Seife in der Nähe besteht. Dieses einfache Modell ist sparsam im Wasserverbrauch und kann von Saif selbst oder seinen Familienmitgliedern leicht repariert oder umgebaut werden.

Die Handwaschanlagen in Verbindung mit dem gesteigerten Hygienebewusstsein in der Gemeinde sind eine großartige lebensrettende Maßnahme für die 6104 Menschen im Unterbezirk Al Jabal. ZOA ist dankbar dafür, gemeinsam mit ECHO zur Verbesserung der Lebensqualität in den Gemeinden, denen wir dienen, beizutragen.

Dieses Projekt von ZOA-Niederlanden wird von ECHO finanziert.

Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.