Lieuwe: Gleich nach unserer Ankunft wurde uns klar, wie unglaublich komplex der Konflikt ist. Es ist ein Flickenteppich aus verschiedenen Milizen mit allen möglichen Interessen. Das ist schwer zu erklären. Deshalb haben wir beschlossen, uns während unserer Reise auf die Menschen zu konzentrieren, die unter der Gewalt leiden. Wir wollten ihnen helfen, indem wir ihre Geschichte erzählten.
Liselotte: Auf dem Lande besuchten wir ein Dorf, in dem die Menschen gemeinsam berichteten, was ihnen widerfahren war. Das war eine außergewöhnliche Erfahrung.
Lieuwe: Einer nach dem anderen stand auf und erzählte seine Geschichte. Über den Verlust von Familienmitgliedern, zerstörtes Land, gestohlene Herden, Minen überall. Der Dorfälteste hatte ein Notizbuch dabei, in dem er die 35 Namen der getöteten Dorfbewohner aufgeschrieben hatte. Die Leichen lagen während des Krieges auf den Straßen; niemand durfte seine Angehörigen beerdigen. Ein Dorf war leicht zu erobern. Monatelang waren sie besetzt.