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Dürre in Madagaskar: Célestine mit ihren vier Enkelkindern

Extreme Dürre in Madagaskar: „Der Regen hat uns vergessen.“

„Ich bin es so leid, jeden Tag nach Essen zu suchen“, sagt Célestine. Die 61-jährige Großmutter lebt mit vier ihrer Enkelkinder in Madagaskar. Aufgrund der extremen Dürre auf der Insel fallen die Ernten aus und die Kinder sind schwer unterernährt. Dazu gehört auch Célestines jüngstes Enkelkind Claudia.

EXTREME DÜRRE IN MADAGASKAR

Wenn das Land nichts mehr abwirft

„Der Regen hat uns seit 2019 vergessen“, seufzt Célestine. Sie ist auf Madagaskar geboren und aufgewachsen, einer großen Insel östlich des afrikanischen Festlands. Aufgrund der globalen Klimaerwärmung leidet das Land unter einer schweren Dürre. In den letzten fünf Jahren war die Niederschlagsmenge nur halb so hoch wie normal. Die Ernten werden immer schlechter. Mehr als eine Million Menschen hungern.

Als Célestine ihre eigenen Kinder bekam, verkaufte sie die Erzeugnisse ihres Landes auf dem Markt. „Meine Kinder sind auf dem Markt aufgewachsen“, sagt sie. „Mein Mann hat Arbeit gesucht und ich habe unsere Ernte verkauft. Auf diese Weise konnten wir uns durchschlagen.“

Ihr Mann ist inzwischen verstorben, und Célestine hat das Sorgerecht für vier ihrer Enkelkinder. Doch ihr Land ist wegen der Dürre fast unfruchtbar. „Die kleinen Schauer, die wir ab und zu bekommen, kommen nicht einmal bis zu unserem Land. Ich habe nichts mehr zu verkaufen. Wir gehen oft mit leerem Magen ins Bett. Und Claudia ist mittlerweile sogar schwer unterernährt.“

Mobile Klinik

Gemeinsam mit Medair unterstützt ZOA vor allem Kleinkinder, die am stärksten von der Dürre im Land betroffen sind. In mobilen Kliniken erhalten sie eine angemessene Ernährung und medizinische Versorgung. Für Célestine ist die mobile Klinik einen vierstündigen Fußmarsch von ihrem Zuhause entfernt. Trotzdem trägt sie Claudia jeden Mittwoch auf ihrem auf dem Rücken dorthin.

Der Weg ist hart, doch die Ergebnisse sind beeindruckend: Nach vier Wochen hat das kleine Mädchen bereits fast zwei Kilo zugenommen. Célestine ist dankbar für die Hilfe, die sie erhält. „Ich bin 61 Jahre alt und habe 13 Kinder zur Welt gebracht. Ja, ich bin müde. Aber die Liebe zu meinen Enkelkindern ist so stark, dass sie mir hilft, weiterzumachen.“

ZOAs Einsatz in Madagaskar

 

Dürre in Madagaskar: Célestine mit Claudia auf dem Rücken

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