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Kinder an einer wieder aufgebauten Wasserstelle in Marojela, Madagaskar

Pressemitteilung: ZOA und Medair starten Nothilfe für das vom Hunger betroffene Madagaskar

Es herrscht kein Konflikt und dennoch gibt es eine Hungersnot. In Madagaskar führt der Klimawandel unmittelbar zu Nahrungsmittelknappheit. Neben der Dürre plagen Sandstürme und Heuschrecken das Land. ZOA beginnt in Zusammenarbeit mit Medair mit der Bereitstellung von Nothilfe für die bedürftigsten Menschen in Madagaskar.

SANDSTÜRME UND HEUSCHRECKEN

Ein Drittel der Bevölkerung im Süden Madagaskars ernährt sich nur noch von Heuschrecken und Kakteen

Der Süden Madagaskars leidet derzeit unter den Auswirkungen der schlimmsten Dürre seit 40 Jahren. In den letzten fünf Jahren fiel nur die Hälfte der normalen Niederschlagsmenge. Von den 3,2 Millionen Einwohnern im Süden des Landes leiden mehr als 1,3 Millionen an Hunger. Die Dürre, begleitet von Sandstürmen und einer Heuschreckenplage, macht es den Menschen unmöglich, ihre eigenen Nahrungsmittel anzubauen. Die Not ist so groß, dass Mütter ihre Kinder mit Heuschrecken, Blättern und Kakteen füttern.

Kanarienvogel

Es wird erwartet, dass Madagaskar das Erste von vielen – insbesondere ostafrikanischen – Ländern sein wird, die infolge der globalen Erwärmung zunehmend unter Trockenheit leiden werden. ZOA-Sonderbotschafter Joël Voordewind erklärt: „ZOA hat diesen Monat die Aktion ‚Unser tägliches Brot gib uns heute‘ gestartet, um auf die ständig wachsende Hungerkrise weltweit aufmerksam zu machen. Die Soforthilfemaßnahmen in Madagaskar zeigen, wie dringend dieses Problem ist“. Laut Voordewind mache die Situation in Madagaskar auf erschütternde Weise deutlich, welche Folgen die globale Erwärmung in den Entwicklungsländern habe. Voordewind: „Madagaskar ist wie ein Kanarienvogel in einer Kohlenmine, eine Warnung an die Welt, die globale Erwärmung zu bekämpfen.“

Konzentration auf die am stärksten gefährdeten Personen

Die Hilfsorganisationen konzentrieren sich auf die drei Regionen im Süden Madagaskars, die am stärksten von der Dürre betroffen sind: Beloka, Ambovombe und Tshihombe. Die Hilfe wird von lokalen Mitarbeitern in Amboasary geleistet, die von Experten von Medair und ZOA unterstützt werden. ZOA und Medair werden sich bei dieser Nothilfe gegenseitig ergänzen. ZOA ist eine niederländische Hilfsorganisation, die Menschen hilft, die durch eine Katastrophe oder einen Krieg alles verloren haben. Medair ist eine internationale Organisation, die auf Nothilfe spezialisiert ist und wie ZOA Hilfe in schwer zugänglichen Krisengebieten leistet. Gemeinsam werden die Organisationen eine mobile Ernährungsklinik einrichten, um unterernährte Kinder und schwangere Frauen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Sie werden sich auch für einen besseren Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzen, z. B. durch den Einsatz von Wasserwagen und den Bau von Wasserspeicheranlagen.

Spenden Sie jetzt für Hungernde weltweit

 

Bildunterschrift: Kinder vor der neu instandgesetzten Wasserstelle in Marojela, Madagaskar.
Bildnachweis: Cédric Randrianjatovonala – Medair. 

Die gemeinnützige Organisation ZOA Deutschland gGmbH leistet weltweit Nothilfe und Wiederaufbau in Krisengebieten. ZOA arbeitet in 14 Ländern mit einem Team von etwa 1000 Mitarbeitern. Ihr Ziel ist es, Flüchtlingen durch eine Grundversorgung bis hin zur Bildung und Traumaverarbeitung nachhaltig zu helfen. Der deutsche Sitz der Organisation ist in Bonn.