Direkt zum Inhalt
Nothilfe im Gazastreifen: Bewohner tragen Lebensmitteltüten

ZOA leistet Nothilfe im Gazastreifen mit Lebensmitteln

Seit einigen Wochen hilft ZOA aktiv im Gazastreifen. Wir verteilen Lebensmittel an Familien, die durch den Krieg alles verloren haben. Derzeit geschieht dies noch in kleinem Rahmen: Diese Woche haben wir 180 Lebensmittelpakete mit Produkten aus der Region verteilt. Doch: Wir brauchen dringend Treibstoff, um wirklich etwas Substanzielles zu tun, erklärt ZOA-Nothilfemitarbeiter Hielke Zantema.

HIELKE ZANTEMA ÜBER DIE NOTHILFE IN GAZA

‚Ich habe mich bei dieser Arbeit selten so machtlos gefühlt

Die dringendsten Grundbedürfnisse wie Wasser und Lebensmittel sind das größte Problem, so Zantema. ZOA hat daher mit der Verteilung von Lebensmitteln begonnen, die entweder vor Ort angebaut werden oder gekauft werden können. Mit dem Geld von ZOA wurde zum Beispiel eine Kuh gekauft und geschlachtet, von der Hunderte von Familien essen konnten. Außerdem werden Lebensmittelpakete aus lokal angebautem Gemüse (z. B. Tomaten, Auberginen, Kartoffeln, Gurken und Paprika) und haltbaren Produkten aus der Region (z. B. Nudeln, Reis, Mehl und Öl) zusammengestellt und an bedürftige Familien verschickt.

Treibstoffmangel als Hilfsblockade

Der Mangel an Brennstoff ist derzeit der größte Engpass, um mehr Menschen zu helfen. Dieser wird benötigt, um zum Beispiel Brot zu backen und Wasser zu pumpen. Die Versorgung mit Treibstoff ist in dieser Hinsicht buchstäblich lebenswichtig. Damit können wir anfangen, den Menschen in viel größerem Umfang zu helfen. Zum Beispiel gibt es in der Nähe einer Schule in Khan Younis einen Brunnen, aus dem mit Hilfe von Treibstoff viel mehr Wasser gepumpt und mit Lastwagen transportiert werden kann. Damit könnten wir jeden Tag Tausende von Menschen mit Trinkwasser versorgen, sagt er. Auch für die Verteilung von Brot wird Treibstoff benötigt. Es wurden bereits Vereinbarungen mit einer örtlichen Bäckerei getroffen, um 3.000 Menschen in den nächsten vier Monaten mit 3 Fladenbroten pro Tag zu versorgen.

Nothilfe im Gazastreifen: Kinder erhalten Lebensmittel

Gefühl der Machtlosigkeit

Die Nothilfe im Gazastreifen kommt nur langsam in Gang. Jetzt, da die Kämpfe wieder aufgenommen wurden, wird es noch schwieriger. Ich habe mich bei dieser Arbeit selten so machtlos gefühlt, erklärt Hielke. Als Nothilfekoordinator bei ZOA ist er nach dem Ausbruch von humanitären Krisen oft innerhalb weniger Tage vor Ort. So zum Beispiel auch kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine. Die Situation in Gaza ist jedoch ganz anders. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Gebiet, in dem zwei Millionen Menschen auf so engem Raum leben, hermetisch von so gut wie allem abgeschottet ist.

Sensible Reaktion auf eine angespannte Situation

Es ist genau diese schreckliche humanitäre Situation, die ZOA dazu veranlasst hat, auch im Gazastreifen mit der Nothilfe zu beginnen. Wir wissen, dass dies ein heikles Thema sein kann, erklärt ZOA Programmdirektor Edwin Visser. Dies ist ein Konflikt, in den natürlich auch unsere Unterstützer stark involviert sind. Aber für uns hat das nichts mit Politik zu tun. ZOA ist dazu da, allen Menschen zu helfen, die Opfer von Konflikten oder Naturkatastrophen sind. Wie an allen anderen Orten, an denen wir arbeiten, versuchen wir, dies nach besten Kräften zu tun, unabhängig von der politischen Lage." Manche Menschen befürchten, dass die Hilfe in die falschen Hände gerät oder dass die Hamas entscheidet, wer Hilfe erhält. Darauf sind wir natürlich sehr bedacht, betont Visser. Wir arbeiten mit kleinen christlichen Organisationen und Kirchen zusammen, die sich seit Jahren als verlässlich erwiesen haben. Sie sind übrigens selbst genauso Opfer dieses Krieges, deshalb habe ich großen Respekt vor dem, was sie tun!

Stille Nacht, sichere Nacht?

Für Menschen in Krisengebieten gibt es keine stille Nacht. Denn wie kann man friedlich schlafen, wenn man vor einem Krieg oder einer Katastrophe fliehen muss? In Ländern wie Syrien, Sudan und Äthiopien sind in dieser Weihnachtszeit Millionen auf der Flucht. Männer, Frauen, Kinder, Großeltern. Mit Ihrer Unterstützung können wir sie vor Kälte, Krankheit und Hunger schützen. Helfen Sie uns, zu diesem Weihnachtsfest Sicherheit zu schenken?

Jetzt helfen    Zur Weihnachtskampagne