Direkt zum Inhalt
Kleiner Junge zwischen Panzern in der Ukraine

Ukraine erneut unter Beschuss

In der vergangenen Woche hat Russland bis zu 81 Raketen auf verschiedene Regionen der Ukraine abgefeuert. Auch in Cherson, einer der Regionen, in denen ZOA arbeitet, wurden Häuser getroffen und Menschen verletzt. Die Hilfsmaßnahmen gehen jedoch unvermindert weiter.

RAKETENANGRIFFE AUCH AUF CHERSON

Die Not in der Ukraine ist noch immer groß

Nach einer ukrainischen Offensive im November ist die nördliche Provinz Cherson befreit worden. Doch noch ist die Bevölkerung nicht vor russischen Raketenangriffen sicher. Das zeigten neue Raketenangriffe in der letzten Woche. Die Nothilfe geht jedoch unvermindert weiter.

Die Raketenangriffe kommen zu den Folgen der russischen Besetzung im vergangenen Jahr hinzu. Viele Häuser wurden bei Kämpfen und Bombardierungen zerstört oder sind noch immer baufällig. Es gibt auch nach wie vor kaum eine funktionierende Grundversorgung, wie sauberes (Trink-)Wasser.

Außerdem liegen viele Minen auf den Feldern, sodass es lebensgefährlich ist, Getreide zu säen oder Holz zu schlagen, um für den Winter zu heizen. Die meisten der verbliebenen Bewohner des Gebiets sind oft alt und arm. Sie hatten nicht die Mittel, um vor der Gewalt zu fliehen.

Notunterkünfte

Eine Umfrage von ZOA, kooperierender Organisationen und lokaler Partner in dieser Region zeigt, dass neunzig Prozent der Menschen reparierte oder neue Unterkünfte benötigen. Siebzig Prozent der Befragten haben zudem nicht genug oder kein Einkommen, um Medikamente, Möbel und Autos zu kaufen – von denen einige von den Russen beschlagnahmt wurden. Darüber hinaus sind Hühner, Ziegen oder Kühe verloren gegangen. Besonders die Menschen in ländlichen Regionen waren auf diese Nutztiere angewiesen.

Die Ukrainerin Nattalia erzählt, dass sie und ihr Mann jahrelang das Wenige, das sie sparen konnten, für den Bau eines Hauses in Cherson beiseite gelegt haben. „Gerade als wir mit dem Bau begonnen hatten, brach der Krieg aus. Unser Haus ging wegen eines Angriffs in Flammen auf.“

Ukraine erneut unter Beschuss: Foto zeigt zerstörte Häuser

Häuser sanieren

ZOA gibt den Besitzern von beschädigten Häusern einen Geldbetrag, damit sie diese selbst – mithilfe anderer – renovieren können. Derzeit werden die ersten siebzehn Häuser im Rahmen dieses Projekts renoviert.

Dabei wird auch geprüft, welche Art der Unterstützung am effektivsten und effizientesten ist. Wenn diese Phase erfolgreich verläuft, wird ZOA das Projekt fortsetzen. Ziel ist es, mehr als tausend Häuser in der Region um Cherson wieder instand zu setzen.

Doppelte Hilfe

Darüber hinaus gewährt ZOA den am stärksten betroffenen Opfern sechs Monate lang eine monatliche Geldzuwendung. Dieses ist für Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel sowie als Ersatz für von den Russen beschlagnahmte Gegenstände gedacht. Damit hilft ZOA doppelt: denn wir unterstützen nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern kurbeln so auch die lokale Wirtschaft an. 

Die Bevölkerung ist froh über die Hilfe von ZOA. Ivan Petkovich, einer unserer Hilfsempfänger, war so glücklich über die Unterstützung, dass ein ZOA-Mitarbeiter ihm versprechen musste, mit ihm fischen zu gehen, wenn alles vorbei ist!

ZOA-Mitarbeiter in der Ukraine

Wie wir in der Ukraine helfen

Ein Jahr nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine leistet ZOA selbstständig Nothilfe und Wiederaufbau. In drei Regionen des Landes Uzgorod, Tschernihiw und Cherson sanieren wir zerstörte Häuser und verteilen Geld an Hilfsbedürftige. Damit unterstützen wir die lokale Bevölkerung, ihre Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel zu decken und kurbeln gleichzeitig die lokale Wirtschaft an.

Helfer vor Ort unterstützen   Infos zur Nothilfe in der Ukraine