Voordewind erklärt weiter: „Es ist verständlich, dass die EU-Länder gründliche Kontrollen durchführen, bevor Menschen in die EU einreisen, aber diese Wartezeiten führen zu unmenschlichen Situationen und sind beschämend für die EU“, so Voordewind. „Die Grenzpolizei der Nachbarländer der Ukraine kann den Zustrom nicht bewältigen.“
Verstärkung
ZOA fordert daher die Regierungen der EU-Länder auf, den Nachbarländern Verstärkung anzubieten. Der Einsatz der europäischen Grenz- und Küstenwache Frontex könnte zum Beispiel die Grenzabfertigung beschleunigen. „Die Menschen an der Grenze sind vor den Bomben und der Gewalt geflohen. Die Mütter wollen nichts weiter, als ihre Kinder und sich selbst so schnell wie möglich in Sicherheit bringen“, sagt Voordewind. Nach dem Überqueren der Grenze hat die Hilfe nun begonnen. Viele lokale Organisationen und Einzelpersonen nehmen die Menschen in Gemeindezentren, Kirchen und Sporthallen auf.
Soforthilfe
Gemeinsam mit sechs weiteren Hilfsorganisationen wurde ZOA sofort in Ungarn und auch in der Ukraine selbst (Transkarpatien) aktiv. Die Teams leisten Nothilfe in Zusammenarbeit mit Dorcas und lokalen Partnern. Die ersten Hilfsgüter wurden gekauft und verteilt: von Hygieneartikeln bis hin zu Lebensmitteln und Kleidung. Derzeit bereitet ZOA sich darauf vor, auch längerfristig Hilfe zu leisten. Darüber hinaus hat ZOA dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR seine Hilfe angeboten. In einigen Parlamentshäusern wurden jetzt Fragen zu den sehr langsamen Grenzverfahren und der mangelnden Hilfe gestellt.