In Gebieten, in denen die Mehrheit der Bevölkerung von Landwirtschaft und Viehzucht lebt, ist Regen lebenswichtig. Am Horn von Afrika hat es schon früher Dürren gegeben, aber dieses Mal sei die Situation anders, so Inge Vos. „Weil es so lange trocken war, ist kaum noch Vegetation übrig geblieben. Als Folge davon stirbt auch massenhaft Vieh. Die Wasserquellen versiegen. Diese lang anhaltende Dürre hat enorme Folgen. Wir sehen die Folgen des Klimawandels überall auf der Welt. Aber es sind die Schwächsten, die keinen Puffer haben, um diese Krise zu bewältigen“.
Was ist los am Horn von Afrika?
Am Horn von Afrika, zu dem Kenia, Äthiopien, Eritrea, Dschibuti und Somalia gehören, hat es seit mehreren Jahren kaum noch geregnet. Nach Angaben des Welternährungsprogramms handelt es sich um die schlimmste Dürre seit 1981. Inge Vos, Expertin für Ernährung bei ZOA, erklärt, was vor sich geht und wie ZOA hilft.
INGE VOS über die Alarmierende Situation
Anhaltende Dürre und extreme Preissteigerungen verursachen Krisensituation
Nach Angaben des Welternährungsprogramms handelt es sich um die schlimmste Dürre seit 1981: Am Horn von Afrika fällt seit Jahrzehnten viel zu wenig Regen. Inge Vos, Lebensmittelexpertin bei ZOA, erklärt, was vor sich geht und wie ZOA hilft.
Steigende Preise
Neben der Dürre gibt es noch andere Krisen, die die Situation verschlimmern. Inge: „Viele Länder am Horn von Afrika sind bei ihren Getreide- und Maiseinfuhren weitgehend von der Ukraine und Russland abhängig. Außerdem sind die Kraftstoff- und Lebensmittelpreise aufgrund des Krieges stark gestiegen. Für viele Bewohner dieser Region ist sie deshalb unerschwinglich geworden. Hinzu kommt, dass sich die Menschen gerade erst von der weltweiten Pandemie erholt haben, die ihnen große Einkommensverluste beschert hat. Aufgrund der Beschränkungen konnten sie zum Beispiel nicht arbeiten oder Produkte auf dem Markt verkaufen.“
Der Kampf ums Überleben
„In einer solchen Krisensituation suchen die Menschen nach Wegen, um zu überleben. Das fängt damit an, dass sie ihr Essverhalten ändern und nur noch einmal statt zweimal am Tag essen“, sagt Inge. „Außerdem gehen junge Männer in die Stadt und suchen nach Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Dann beginnen die Menschen, die wenigen Waren, die sie haben, zu verkaufen. Werkzeuge für die Landbewirtschaftung zum Beispiel. Aber auf lange Sicht bringt sie das in noch größere Schwierigkeiten, denn wenn der Regen wieder kommt, können sie ihr Land nicht bearbeiten.“
Wie kann Hilfe aussehen?
Da Wasser überlebenswichtig ist, repariert ZOA unter anderem Wasserpumpen. „Wir verteilen auch Wasserfilter, damit die Menschen das wenige Wasser, das noch vorhanden ist, sicher trinken können. Darüber hinaus verteilen wir Bargeld in Orten, in denen es noch einen lokalen Markt gibt, damit die Menschen etwas zu essen kaufen können. Der Krieg in der Ukraine zeigt auch, dass Länder, deren Lebensmittelsystem von Importen abhängt, sehr anfällig sind. Deshalb suchen wir nach Möglichkeiten, mehr lokal zu produzieren, damit Erschütterungen im globalen Maßstab besser aufgefangen werden können.
Menschen widerstandsfähig machen
Aber die lokale Landwirtschaft ist natürlich auch vom Regen abhängig. „Bereits 2017, als ich bei ZOA anfing, sprachen wir in unseren internationalen Netzwerken über die Dürre in dieser Region. Lange Zeit lag der Schwerpunkt auf der Soforthilfe, aber eine langfristige Strategie wird immer wichtiger. Die Dürreperioden nehmen zu und dauern immer länger. Deshalb setzt sich ZOA beispielsweise für eine größere Artenvielfalt, den Schutz und die Wiederanpflanzung von Bäumen und den Einsatz trockenheitsresistenterer Pflanzen ein. „Alles dreht sich um die Frage: Wie machen wir die Menschen widerstandsfähiger?“
Unterstützen Sie mit uns die Opfer des Klimawandels
Gemeinsam können wir für die da sein, die am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden. Indem wir ihnen helfen, gegen Dürre und Extreme Unwitter widerstandsfähig zu werden, können wir verhindern, dass sie fliehen müssen. Helfen Sie uns?