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Wir waren da: In Afghanistan

Von 2000 bis 2021 war ZOA in Afghanistan tätig. Wir halfen besonders gefährdeten Menschen, die von Naturkatastrophen, Konflikten und COVID-19 betroffen waren. Wir gründeten über 170 Selbsthilfegruppen, die Frauen unterstützten, Spargruppen und Unternehmen zu gründen. Zudem halfen wir Landwirten bei der Sicherung ihrer Erträge und versorgten die ländliche Bevölkerung in kalten Wintern.

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Verschleierte Frau aus Afghanistan
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So half ZOA 2020 in Afghanistan

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Hilfe, die Spuren hinterlässt

ZOA schaut zurück auf 20 Jahre Einsatz in Afghanistan

In den vergangenen 20 Jahren führe ZOA zahlreiche Nothilfe- und Wiederaufbauprojekte in Afghanistan durch. Denn Afghanistan wird nicht nur von Gewalt jeglicher Art geplagt, sondern auch häufige Naturkatastrophen trafen die ohnehin schwache Bevölkerung schwer. So leistete ZOA beispielsweise in Afghanistan nach Überschwemmungen und einer schweren Dürre an mehreren Orten Soforthilfe. 

Die folgende Übersicht zeigt, was ZOA alles in Afghanistan erreichen konnte:

Sichtbare Spuren

„ZOA hinterlässt sichtbare Spuren“, erklärt Rina Teeuwen, die im Auftrag von ZOA in Afghanistan arbeitet. „Wir konnten das Leben vieler Menschen durch praktische Hilfe verbessern: durch das Graben von Brunnen, die Reparatur von Häusern, den Bau von (Mädchen-)Schulen, die Unterstützung von Bauern und die Gründung von mehr als 200 Frauengruppen. Wir haben auch Frauen im Gefängnis unterstützt und uns für den Frieden in den Dörfern eingesetzt. Unsere Projekte erstreckten sich von Uruzgan im gewalttätigen Süden bis zu den Provinzen Shebarghan und Saripul im unwirtlichen Norden. Wir hinterlassen wirklich ein bleibendes Vermächtnis.“

Management von Konflikten

Gerade durch den umfassenden Ansatz von ZOA haben viele afghanische Familien Hoffnung und eine Perspektive erhalten. Rina nennt ein Beispiel: „Wir haben rund 500.000 Afghanen in der Provinz Sarepul geholfen: Im Rahmen des Nationalen Solidaritätsprogramms (das von der Weltbank unterstützt wird) hat ZOA Schulungen in guter Regierungsführung angeboten, und die Dorfräte haben anschließend in Infrastruktur und Schulen investiert. Wir haben auch Schulungen in Konfliktmanagement angeboten, nicht nur für Dorfräte, sondern auch in Schulen. Auf diese Weise konnte ZOA in zwei nördlichen Provinzen nach Vermittlung durch männliche und weibliche Mediatoren zur Lösung von mehr als 7.600 Konflikten beitragen. Dadurch konnte viel Leid verhindert werden. Außerdem besteht jeder Dorfrat aus einer gleichen Anzahl von Frauen und Männern. Das ist ein Anreiz für Frauen, miteinander zu denken und zu reden.“

Unterstützung für Frauen

Die Unterstützung der afghanischen Frauen war in den letzten Jahrzehnten ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit von ZOA. Ein Beispiel dafür ist unser Projekt im Frauengefängnis von Shebarghan, wo Frauen wegen ‚moralischer‘ Verbrechen inhaftiert sind: Sie haben ihre Verlobung gelöst, eine nicht akzeptierte Beziehung geführt oder sind wegen häuslicher Gewalt weggelaufen. Darüber hinaus hat ZOA mehr als 200 Frauengruppen gegründet, in denen sich Frauen gegenseitig helfen, sich sozial und wirtschaftlich zu entwickeln. Die Gruppen ergreifen auch Initiativen zur Verhinderung von Kinderheiraten.

Ein hervorragendes Beispiel ist Anna, unsere Kollegin aus Afghanistan. Sie wurde mit 14 Jahren verheiratet, bekam sieben Kinder, durchlebte schwierige Jahre - zum Teil aufgrund häuslicher Gewalt -, kämpfte sich aber tapfer aus ihrer Misere heraus. Sie ist jetzt sogar ein Vorbild für andere und ihr Mann ist stolz auf sie. Anna: „Ich höre mir die Geschichten in den Frauengruppen an und kann diese Frauen ermutigen; ich weiß nur zu gut, wie hart das Leben sein kann. Gemeinsam mit ihnen schaue ich, was möglich ist und wie sie selbst Initiativen für einen positiven Wandel ergreifen können.“ Mehr als 4.000 Frauen sind Mitglieder einer Selbsthilfegruppe. Viele von ihnen gründen mit Hilfe des Gruppenfonds ein kleines Unternehmen.

Im Bild: Anna, Anna, unsere Mitarbeiterin Afghanistan

ZOA's Arbeit endet nicht

ZOAs Projekte in Afghanistan sind im Jahr 2021 beendet worden. Wir haben unsere Projekte an einheimische Kollegen übergeben, die seit Jahren für uns arbeiten und daher über die notwendige Erfahrung und Ausbildung verfügen. Rina sieht auch die positive Seite dieser Entwicklung. „Ich finde es großartig zu sehen, dass die Stärkung der Resilienz von Frauen etwas sehr Konkretes bewirkt. Neben unseren männlichen Kollegen haben auch unsere weiblichen Kollegen ihre eigenen Organisationen gegründet und Spenden gesammelt. Ich bin froh, dass ich es ihnen überlassen kann!“

Im Bild: Rina Teeuwen (links) überreicht einer Teilnehmerin nach einer Schulung ein Zertifikat.

Rina Teeuwen (links) überreicht einer Teilnehmerin nach einer Schulung ein Zertifikat.

Afghanistan in den News

Afghanistan: Gruppe verhüllter Frauen
Afghanistan: Zwei Frauen mit buntem Gewand

Teilnehmerin einer Selbsthilfegruppe

„Ich fühle mich stärker, ich bin stolz. Jetzt bringe ich etwas Geld mit. Mein Mann respektiert mich mehr als früher.“

Zahlreiche Unterstützer

ZOA sagt Danke

„Von ganzem Herzen möchte ich allen Unterstützern, Studierenden, Kirchen, Geschäftsleuten und Spendern sagen: Vielen Dank. Sie haben uns wirklich geholfen, das Leben vieler Menschen und vieler Familien zu verbessern“, so Narges, unsere afghanische Projektkoordinatorin für die Frauenselbsthilfegruppen und die Arbeit im Frauengefängnis in Shebargan.

Unser Einsatz in Afghanistan ist abgeschlossen. Möchten Sie trotzdem helfen?

Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.