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ZOA-Fahrerin Edisa Gasi vor ihrem Auto.

Edisa: Vom Chauffeur des Präsidenten zur humanitären Fahrerin

Edisa Gasi (65) aus Uganda ist seit 47 Jahren als Fahrerin tätig, fast die Hälfte dieser Zeit für ZOA. Sie war die erste Frau in diesem Beruf in der Subregion West-Nil und fuhr unter anderem für einen Präsidenten. Jetzt fährt sie für ZOA durch das ganze Land, von Projekt zu Projekt.

22 JAHRE FAHRERIN FÜR ZOA IN UGANDA:

ZOA verändert sich ständig. Und ich bin überall dabei!

Edisa Gasi ist seit 22 Jahren die Fahrerin der ZOA-Mitarbeitenden in Uganda. Wir arbeiten hier alle als Christen zusammen, ohne dass es Probleme gibt, sagt sie. Deshalb bin ich so lange bei ZOA geblieben.

Edisa war kaum 17 Jahre alt, als sie zur Polizei ging. Dort ließ sie sich zur Fahrerin ausbilden und war damit die erste Frau in der Subregion West-Nil. Sie ergriff diesen Beruf gegen ihren Willen, obwohl sie sich schon als Kind für Fahrzeuge interessiert hatte. Ich habe gerne Spielzeugautos aus Feuerholz geschreinert, erinnert sie sich.

Als Mitglied der Polizei wurde die junge Edisa ausgewählt, um für den damaligen Diktator Idi Amin zu arbeiten. Ich war 2 Jahre lang die Chauffeurin des Präsidenten, erzählt sie. Das war eine sehr schwierige Zeit. Keiner von uns wollte es tun. Wir wurden gezwungen.

Außerhalb des Landes

Als Amin einen Krieg mit Tansania auslöste, musste sie das Land mit der Präsidenteneskorte verlassen. 5 Jahre lang lebte sie im Kongo und verließ den Polizeidienst. Nach ihrer Rückkehr nach Uganda fuhr sie einen Krankenwagen in Arua, dem Gebiet am West-Nil, wo sie aufgewachsen war. Ich war froh, wieder bei meinen Kindern zu sein, sagt sie. Aber leider starb mein Mann kurz darauf.

Edisa war allein mit ihren 3 Töchtern und 3 Söhnen, von denen einer ebenfalls starb. Sie fand eine Stelle als Fahrerin bei der ersten humanitären Organisation in West-Nil: dem Community Action Programme. Dort stellte Edisa fest, dass die Arbeit bei einer NGO gut zu ihr passte.

Fahrerin Edisa Gasi steigt in ein ZOA-Auto ein

Unfallfrei trotz schwierigster Umstände

8 Jahre später, im Jahr 2001, bewarb sie sich bei ZOA. Der christliche Charakter der Organisation gefiel ihr sehr. Edisa wurde als Fahrerin für das Programm im Sudan angestellt. Die Arbeit wurde von Arua aus erledigt, sagt sie. Ich bin immer mit den ZOA-Mitarbeitenden zu den Projekten im Sudan hin und her gefahren.

In Uganda war sie an den Linksverkehr gewöhnt, im Sudan herrschte dagegen Rechtsverkehr. Dadurch hatte ich einmal fast einen Unfall, erinnert sich Edisa. Aber zum Glück konnte ich all die Jahre unfallfrei bleiben, obwohl schlechte Straßen die Fahrten manchmal erschwerten.

Edisa Gasi im Auto von ZOA

Kontinuierlicher Wandel

Das erste Programm von ZOA in Uganda begann 2007 in der Hauptstadt Kampala. Edisa zog mit dem Team gemeinsam um. Seitdem fährt sie ZOA-Kollegen und Kolleginnen aus dem In- und Ausland durch das Land. Ohne Edisa wären wir nicht in der Lage, uns in Uganda sicher fortzubewegen.

ZOA ist ständig im Wandel, sagt Edisa. Es werden ständig neue Projekte ins Leben gerufen. Und ich besuche sie alle. Das macht meine Arbeit unheimlich interessant. Besonders beeindruckt ist sie davon, wie sich ZOA für die Bildung im Land einsetzt. Es ist so wichtig, dass Kinder zur Schule gehen können. Das gibt ihnen eine Zukunft.

Edisa Gasi winkt aus dem Auto.

Im Ruhestand

Edisas eigene Kinder haben inzwischen alle ihren Universitätsabschluss gemacht. Sie hofft, bald mehr Zeit mit ihnen und ihren 5 Enkelkindern verbringen zu können. Ende dieses Jahres werde ich in den Ruhestand gehen, sagt sie. Dann werde ich zurück nach Arua ziehen, das meine Heimat ist. Darauf freue ich mich, aber ich werde ZOA vermissen!

Möchten Sie unsere Arbeit in Uganda unterstützen?

Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.

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