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Masa: Eingestürzte Gebäude in Syrien

Masa (15) aus Syrien landete nach ihrer Flucht in einem tiefen Loch

Fast 35 Millionen Kinder in der Welt sind auf der Flucht. Sie sind anfällig für Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch. Wie 15-jährige Masa aus Syrien hat das am eigenen Leib erlebt. Dieses Mädchen musste vor Gewalt fliehen und erlitt ein schweres Trauma. „Ich hatte große Angst, Angst vor Gewalt.“

Triggerwarnung: Dieser Artikel enthält Inhalte über Selbstverletzung und Missbrauch. Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen.
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Wir haben unser Haus, unser Hab und Gut und den Laden verloren. Weil meine Eltern kein Geld mehr verdienen konnten, wurden wir sehr arm, fährt Masa fort. Doch das war noch nicht alles...

Die Hölle auf Erden

Vor etwa sieben Jahren floh Masa zusammen mit ihren Eltern und drei älteren Brüdern vor den Kämpfen in Ost-Ghouta, einem Vorort von Damaskus. Ost-Ghouta wurde in den Medien als ‚Hölle auf Erden‘ bezeichnet. Einige Stadtteile wurden mehr als vier Jahre lang belagert, es gab Raketenangriffe und schwere Bombardierungen. Die Menschen suchten Zuflucht in Kellern oder Bunkern. Hunderte von Menschen wurden getötet und viele flohen. Seitdem leben Masa, ihre Eltern und Brüder bei ihrer Großmutter in Damaskus, in einem überbevölkerten Gebiet. Da sie alles verloren haben, einschließlich ihrer Einkommensquelle, gerieten sie nach ihrer Flucht in Armut. Doch damit nicht genug: Masa wurde zudem Opfer von Missbrauch und Vernachlässigung. Die Folgen trägt sie auch heute noch.

Selbstverletzung

In Masas Schule fürchtete das psychosoziale Team (PSS), dass sie sich selbst verletzen würde. Nach Beobachtungen und Gesprächen stellte sich heraus, dass sie unter einem Trauma litt, ein geringes Selbstwertgefühl und ein geringes Selbstvertrauen hatte und ihre emotionale Entwicklung nicht gut verlief. Sie steckte in großen Schwierigkeiten. Einem qualifizierten Mitglied des PSS-Teams gelang es, mit Masa zu arbeiten. Langsam traute sich Masa, sich zu öffnen und über ihre Gefühle und die Situation zu Hause zu sprechen. Sie äußerte auch ihre Ängste, insbesondere vor Gewalt. Ihr Trauma saß tief.

Masa in der Schule

Wir halfen Masa, ihre Gefühle auszudrücken, und sie gewann mehr Selbstvertrauen.

Psychosoziale Hilfe

Ein Plan zur weiteren Unterstützung von Masa umfasste Einzelsitzungen zur Minimierung der negativen Bewältigung und zur Förderung der positiven Bewältigung. Bewältigung ist ein psychologischer Begriff. Es ist eine Möglichkeit, mit Problemen und Stress umzugehen. Negative Bewältigung bedeutet zum Beispiel, dass man seine Gefühle versteckt; positive Bewältigung bedeutet, dass man lernt, mit seinen Gefühlen umzugehen und Selbstvertrauen zu entwickeln. Dank dieser psychosozialen Unterstützung konnte Masa ihre Gefühle ausdrücken und ihre Ängste kontrollieren. Obwohl sie noch nicht vollständig geheilt ist, hat sie enorme Fortschritte gemacht. Und das brachte Masa wieder Hoffnung: „Ich danke ZOA und dem PSS-Team von ganzem Herzen für alles, was sie mir gegeben haben. Sie haben mein Leben wirklich verändert!“

Ein sicherer Ort für jedes Kind

ZOA hilft Flüchtlingskindern, zum Beispiel in Syrien. Unsere Hilfe beschränkt sich nicht nur auf die Reparatur von Schulen und die Verbesserung der Bildung. Wir helfen ihnen auch bei der Bewältigung ihrer Traumata durch psychosoziale Aktivitäten (PSS), mit denen leider alle Flüchtlingskinder konfrontiert sind. Zudem unterstützen wir die Eltern, die ihrerseits ihre eigenen Traumata mit sich tragen.

Mutter mit Kindern in Syrien

Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.