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Hanna geht durch den Flur einer Notunterkunft in Syrien.

In der Notunterkunft: Hanna bleibt fröhlich

Er fällt in der Notunterkunft besonders auf. Seit dem Erdbeben am 6. Februar wohnt der 22-jährige Hanna, der eine geistige Behinderung hat, mit seinen Eltern und seinem Bruder in einer syrisch-orthodoxen Kirche in Aleppo. Doch auch dort lässt ihn seine Fröhlichkeit nicht los.

 

HANNA WOHNT SEIT DEM ERDBEBEN IN EINER KIRCHE

Ein Hoffnungsschimmer in der Notunterkunft

Wo ist die Rakete eingeschlagen?, fragte der 22-jährige Hanna seine Eltern, als ihr Haus am 6. Februar zu wackeln begann. Ehe er sich versah, hob ihn sein Vater hoch und schleppte ihn eilig die Treppe hinunter. Nein, mein Sohn, das ist ein Erdbeben, rief seine Mutter.

Es ist wie im Urlaub, sagt Hanna und lächelt breit. Ich lerne hier viele nette neue Leute kennen! Das fröhliche Gemüt des 22-jährigen Syrer vermittelt einen Hauch von Entspannung in der traurigen Realität der Notunterkunft für Erdbebenopfer in einer syrisch-orthodoxen Kirche in Aleppo.

Seit dem 6. Februar steht das Leben von Hanna still, ebenso wie das seiner Eltern und seines Bruders. Der Konflikt in Syrien dauert nun schon mehr als die Hälfte seines Lebens an. Auch wenn er eine geistige Behinderung hat, kennt Hanna die Folgen dieses Konflikts nur zu gut. Als die Erde bebte, dachte er daher sofort an einen weiteren Raketenangriff.

Hanna mit seinen Eltern in der Notunterkunft.

Ob die Familie jemals nach Hause zurückkehren kann, ist höchst fraglich. Unser Haus ist zu 75 Prozent beschädigt, sagt Hannas Vater. Er möchte eine bauliche Inspektion, um herauszufinden, was nötig ist, um das Haus wieder bewohnbar zu machen. Aber die Wartezeiten dafür sind lang. Es gibt so viele Menschen, die einen solchen Check-up wollen.

Im Moment scheint der Familie nichts anderes übrig zu bleiben, als in der Notunterkunft zu überleben. Sie sind dankbar für die Unterstützung, die sie dort jetzt bekommen. ZOA stellt dort Lebensmittel und finanzielle Mittel zur Verfügung, damit eine syrische Organisation die Unterkunft am Laufen halten kann.

Hanna steht in der Notunterkunft.

Obwohl Hanna die neuen Menschen um ihn herum genießen kann, würde er auch gerne wieder nach Hause gehen. Das erste, was ich dann tun werde, ist fernsehen, sagt er. Die Nachrichten. Ich will wissen, was los ist.

 

Jetzt Erdbebenopfer in Syrien unterstützen

Bei dem schweren Erdbeben kamen in Syrien und der Türkei Tausende von Menschen ums Leben. Zehntausende wurden verletzt und viele weitere verloren ihr Zuhause. ZOA ist bereits seit vielen Jahren in Syrien tätig. Gemeinsam mit 4 weiteren Nothilfeorganisationen leisten wir Soforthilfe vor Ort. Helfen Sie mit? Jeder noch so kleine Beitrag macht einen Unterschied für die Menschen vor Ort!

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