Die Einwohner der Grenzgebiete sind unglaublich hilfsbereit, stellte Joël Voordewind, Sonderbotschafter von ZOA, bei seinem Besuch an der ukrainisch-ungarischen Grenze letzte Woche fest. „Ein Supermarktbesitzer zum Beispiel gab uns einen Rabatt und eine Menge zusätzlicher Sachen für die Flüchtlinge“, erzählt er. Nachbarschaftszentren, Kirchen und Sporthallen wurden in rasantem Tempo zu Aufnahmezentren umfunktioniert. Die Bewohner stellen Matratzen zur Verfügung und bringen den Flüchtlingen Essen und Trinken.
Helden an der Grenze
Ihr Haus ist klein, doch ihre Tür weit offen. Kinga nahm gleich elf Flüchtlinge in ihrem Haus in Ungarn auf, gleich hinter der Grenze zur Ukraine. Sie ist eine der vielen Helden an der Grenze, die Menschen auf der Flucht vor dem russischen Krieg unterstützen.
Unterstützung für lokale Arbeit
Anwohner im Grenzgebiet der Ukraine kommen zur Hilfe
Gemeinsam mit ZOA-Mitarbeitenden ging Kinga am vergangenen Wochenende in örtlichen Supermärkten für die Flüchtlinge in ihrer Nachbarschaft einkaufen. Mit einer großen Ladung an Lebensmitteln, Getränken, Windeln, Toilettenpapier und Reinigungsmitteln sind sie bereit, Hilfe zu leisten.
Glücklich und traurig zugleich
Dorina (14), und Camilla (9), sind dankbar, in Kingas Haus unterkommen zu können. Ihre Mutter fand sofort Arbeit in einer örtlichen Fabrik, um sie finanziell abzusichern. Doch ihr Vater ist in der Ukraine zurückgeblieben. Denn Männer dürfen die Grenze nicht überschreiten, um das Land verteidigen zu können.
Es sind vor allem Frauen und Kinder, die jenseits der Grenze Zuflucht suchen. Unter Tränen gehen sie in die Nachbarländer der Ukraine, während ihre Ehemänner und Väter im Kriegsgebiet zurückbleiben. „Ich bin glücklich und traurig zugleich“, erzählte ein 17-jähriges Mädchen einem unserer ZOA-Mitarbeiter. „Meine Mutter ist bereits in Portugal, aber mein Vater und mein Bruder sind noch in Kiew. Ich mache mir große Sorgen um sie.“
Diejenigen, die keine Familie in der Nähe oder einem anderen europäischen Land haben, sind auf die Hilfe vor Ort angewiesen. Viele Flüchtlinge, die in der Ukraine in Armut leben, haben jedoch kein Geld, um weiterzureisen.
Musik und Andacht
In dem ungarischen Grenzdorf, in dem Pastor Istvan lebt, ist die ganze Gemeinde in Aktion getreten. Die 2000 Einwohner nehmen 150 Flüchtlinge auf. Sie kochen für sie und stellen ihnen Decken und Matratzen zur Verfügung.
"Es ist Herzerwärmend", erzählt Voordewind. Auch hier brachte ZOA einen großen Vorrat an Lebensmitteln und anderen Produkten mit, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. Pastor Istvan bietet auch geistliche Unterstützung an. Jeden Tag versorgt er die Mütter und Kinder mit Musik und einer Andacht.
Langfristige Hilfe
Zusammen mit sechs weiteren Hilfsorganisationen leistet ZOA Nothilfe an der Grenze zur Ukraine. Zu dieser Hilfe gehört auch die Unterstützung lokaler Helden wie Kinga und Pastor Istvan und seiner Dorfbewohner.
Gleichzeitig prüft ZOA in dieser Woche, welche weitere Hilfe in der kommenden Zeit benötigt wird. „Wir müssen uns auf langfristige Hilfe vorbereiten“, sagt Voordewind. „Diese Krise kann noch lange andauern.“
Wie wir in der Ukraine helfen
ZOA agiert als Teil des christlichen Nothilfeclusters (Christian Relief Cluster), einem Zusammenschluss einer Gruppe Hilfsorganisationen (Dorcas, EO Metterdaad, Come over and help, Save a Child, Tearfund, Woord en Daad und ZOA). Bei größeren Katastrophen und Krisen können alle Organisationen schnell mit einer gemeinsamen Nothilfeaktion aktiv werden. So auch in der Ukraine. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen arbeiten wir vor Ort zusammen, um schnell und effektiv Hilfe leisten zu können.
Helfer vor Ort unterstützen Infos zur Nothilfe in der Ukraine