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Die Geschichte Ugandas: Frauen mit Kind vor ihren Wäscheleinen

Was ist los in Uganda?

Uganda, die Perle Afrikas. Nicht nur Touristen wissen, wie sie den Weg ins Land finden. Denn Uganda wird für seine großzügige Aufnahme von Flüchtlingen aus Nachbarländern gelobt.

UGAnda, die Perle Afrikas

Die Geschichte Ugandas

Doch warum ist ZOAs Einsatz in diesem schönen afrikanischen Land so nötig? Wir erzählen ihnen die Geschichte Ugandas.

Uganda ist ein aufstrebendes Ökotourismusziel. Ein fruchtbares Land, mit tosenden Wasserfällen, dichten Urwäldern und unberührter Natur. Das Land, in dem der Weiße Nil seinen Ursprung hat, liegt am Viktoriasee. Touristen kommen wegen der schönen Nationalparks, vor allem um Gorillas und Schimpansen in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen. Doch die Geschichte Ugandas ist grausam. Noch immer können Sie in der Hauptstadt Kampala die Folterkammern von Idi Amin besuchen, welcher der Metzger von Afrika genannt wird. 1971 ergriff er die Macht. Der Diktator ließ während seiner achtjährigen Herrschaft Hunderttausende von Menschen töten.

Rebellenarmee hinterlässt tiefe Spuren

Ein aktuellerer Konflikt ist Joseph Konys Kampf in Norduganda. Mit seiner Lord’s Resistance Army zog er durch das Gebiet und auch durch den Südsudan, entführte Jungen und Mädchen und machte sie zu Kindersoldaten oder Sexsklaven. Die Angst vor neuen Entführungen ließ viele Menschen fliehen. Schließlich wurde im Jahr 2006 ein Waffenstillstand zwischen der Rebellenarmee und der ugandischen Regierung unterzeichnet. Seitdem ist Uganda ein Land, das sich im Wiederaufbau befindet. Auch ZOA hat 2007 ein Programm zur Wiederherstellung und zum Wiederaufbau gestartet. Heute ist ZOA in Flüchtlingslagern an der Grenze zum Südsudan aktiv.

Frauen mit Kind vor ihren Wäscheleinen

Ugandisches Modell

Uganda ist das wichtigste Aufnahmeland für Flüchtlinge auf dem afrikanischen Kontinent. Es nimmt jedes Jahr Hunderttausende von Flüchtlingen und Asylbewerbern aus den Nachbarländern auf, vor allem aus dem Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo. Flüchtlinge landen nicht in eingezäunten Lagern, sondern in riesigen Siedlungen. Deshalb wird Uganda weltweit für diesen Ansatz gelobt. Den Flüchtlingen werden Rechte und sogar landwirtschaftliche Flächen gewährt. Viele Flüchtlinge haben daher ein eigenes Stück Land.

Ugander werden von ZOA Mitarbeitern mit Wasserkanistern versorgt

Notunterkünfte für südsudanesische Flüchtlinge

Im Sommer 2016 brachen im Südsudan wieder Konflikte zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen aus. Aus Angst flohen Tausende von Südsudanesen, auch im Norden Ugandas, wo ZOA aktiv ist. Im Jahr 2017 wurde im Südsudan eine Hungersnot ausgerufen, und wieder flohen viele Menschen über die Grenze. Dabei ist die Route ist nicht ohne Risiko: Flüchtlinge passieren die Grenze oft traumatisiert. Viele Frauen wurden unterwegs von Rebellen oder Soldaten vergewaltigt. Erst an der Grenze zu Norduganda ist es relativ sicher.

Inklusive Projekte

Jetzt hilft ZOA diesen Flüchtlingen im Westnil, eine neue Zukunft aufzubauen. Die Hilfe zielt auf die Stärkung der Gemeinschaften, Ernährungssicherheit, Jobmöglichkeiten und auf Bildung ab. Auch die Friedensförderung ist ein wichtiger Aspekt. Flüchtlinge haben Anspruch auf Land, Grundversorgung und Beschäftigung, und ZOA will Konflikte mit der lokalen Bevölkerung durch integrative Projekte vermeiden und die Zusammenarbeit zwischen beiden Gruppen stärken. So startete ZOA beispielsweise ein EU-Treuhandfondsprojekt, bei dem 44 Bauerngruppen zusammenarbeiten. Flüchtlinge und Einheimische starteten gemeinsam landwirtschaftliche Aktivitäten. Dieses Projekt schafft Arbeitsplätze und Ernährungssicherheit für beide Gruppen.

Nachhaltige Landwirtschaft

Darüber hinaus bildet ZOA 5000 junge Menschen aus und stattet sie mit verschiedenen beruflichen Fähigkeiten aus. Junge Menschen sind eine besondere Zielgruppe: Wenn sie in Uganda eine Zukunft aufbauen können, hofft ZOA, sie daran hindern zu können, die gefährliche Reise nach Europa in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu unternehmen. In diesem Jahr verteilt ZOA ein Startpaket mit Samen an 200 Jugendgruppen in den Siedlungen. Im Jahr 2018 nahmen 81 Gruppen an diesem Projekt teil. Nach der Ausbildung können diese jungen Menschen in ihren jeweiligen Bereichen arbeiten. In Absprache mit den Jugendgruppen untersucht ZOA, welche Ernte sie erzielen wollen. Gemüse ist am beliebtesten, da es an Land mangelt, gefolgt von Erdnüssen. Die Gruppenleiter erhalten zusätzliche Schulungen zum Einsatz von Pestiziden.

Solarbetriebene Wasserpumpen

Ein weiteres dringendes Thema ist die Wasserversorgung. ZOA bietet einen nachhaltigen Zugang zu sauberem Trinkwasser durch solarbetriebene Wasserpumpen. 4000 Haushalte sind nun mit einem Wasserspeicher ausgestattet. Zudem führt ZOA Kampagnen für Hygiene- und Sanitäranlagen durch, wie z.B. den Bau eigener Toiletten. ZOA unterstützt gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Menschen mit einer körperlichen Behinderung oder Frauen, die sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Dabei arbeiten wir nicht allein in Uganda, sondern in enger Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen und mit den Koordinierungsparteien OPM (die ugandische Regierung) und dem UNHRC. Im Jahr 2019 erwarten die Hilfsorganisationen einen Zustrom von 155.000 Flüchtlingen.

Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.