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Pibor Südsudan: Nord Friedenskommittee

Friedensarbeit im Südsudan zeigt Erfolge

Seit Januar arbeitet das Team von ZOA Deutschland in Pibor im Südsudan. Jetzt konnten wir erste Ergebnisse unserer Friedensarbeit erzielen, die Hoffnung machen.

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Erfolge auf dem Weg des Friedens

Friedenskomitees in mehreren Regionen

In Pibor arbeitet ZOA Deutschland im Bereich der Friedensförderung. Seit Januar konnte das Team folgende Ergebnisse in unserer Friedensarbeit erzielen:

  • 3 Friedenskomitees in 3 Bezirken eingerichtet
  • 27 Mitglieder geschult (dabei besonderer Schwerpunkt auf der sinnvollen Beteiligung weiblicher Mitglieder)
  • 4 Mädchenclubs mit insgesamt 280 Mädchen eingerichtet
  • Eltern und Lehrer im Thema Kinderschutz in Gemeinden und Schulen geschult

Die Teilnehmenden der Friedenskomitees wurden durch die Schulungen selbstbewusster. So waren sie in einem Fall in der Lage, einen Vergewaltigungsfall ohne Blutvergießen zu lösen. Sie sorgten ebenfalls dafür, dass das betroffene Mädchen behandelt wurde.

Rechte von Frauen und Mädchen

Den Teilnehmenden der Friedenskomitees wurde bewusst, wie wichtig es ist, Mädchen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen. Die Mitglieder setzten sich nachdrücklich für die Bildung von Mädchen ein. Während der Sitzungen im Oktober erwähnten sie, dass sie eine ‚Brücke‘ zwischen den Mädchen und der Gemeinschaft bilden. So wollen sie die Hindernisse für die Bildung von Mädchen abbauen.

Eine Teilnehmerin erzählte: „Es ist unsere Aufgabe, Tradition und Bildung zusammenzubringen. Es gibt derzeit eine große Kluft zwischen beiden, denn traditionell werden die Mädchen als Eigentum betrachtet. Wir müssen frühe Verlobungen stoppen, bis die Mädchen wissen, was ihre Rechte sind und sich freiwillig für eine Heirat entscheiden können. Ebenso müssen wir es den Mädchen ermöglichen, zur Schule zu gehen.“

Mary, eine weitere Teilnehmerin, verdeutlichte ihre Rolle in der Friedensförderung: „Die Kinder, die kämpfen, gehören zu uns. Wenn sie kämpfen, sind wir daran schuld. Diese Arbeit gibt uns den Mut, unseren Kindern von Frieden und Zukunft zu erzählen. Wir bieten uns an, um die Gemeinschaft zu unterstützen: Wir als Mütter werden respektiert.“

Vertreterinnen des Girls Club Pibor Primary School

Mädchen-Clubs zur Traumaverarbeitung

Bei den Treffen der Mädchenclubs im Oktober ging es vor allem um Missbrauch und darum, wie sie mit den damit verursachten Traumata umgehen können. Es ging um das Recht auf Bildung und darum, wie ihre Eltern sie unterstützen können. In den Diskussionen wurde deutlich, dass es wichtig ist, auch Jungen über die Rechte von Mädchen aufzuklären. Zusätzlich erwähnten die Mädchen, dass ihnen Toiletten in ihren Schulen fehlen, die nur für Mädchen bestimmt sind, sodass sie vor Übergriffen geschützt sind. Außerdem wünschen sie sich Zugang zu (menstruationsbedingten) Hygieneartikeln.

Während des Besuchs der Fachkraft für Friedenskonsolidierung sagte ein Mädchen zu ihr: „Wenn wir etwas über Kinderrechte und Missbrauch lernen und unseren Eltern davon erzählen, sagen sie, dass das nicht richtig ist. Was machen wir dann? Welchen Rat haben Sie für uns? Früher waren Kinderheiraten, Missbrauch und Rechtlosigkeit von Mädchen Normalität. Aber jetzt wissen wir, dass wir Rechte haben. Aber wenn die Leute mir mein Recht verweigern, was soll ich tun? Wir brauchen Rat.“

Auch wenn es ein langer Weg der Aufklärung in den Dorfgemeinschaften ist, ist es doch ermutigend zu sehen, dass das Bewusstsein nun wächst.

Projekt mit Zukunft

Im Dezember plant ZOA, weitere sportliche und kulturelle Aktivitäten für junge Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zu organisieren. ZOA legt Wert darauf, alle Projekte gemeinsam mit der Bevölkerung und Regierung durchzuführen. Daher wird unser Team zum Ende des Jahres die Regierung vor Ort über die Fortschritte des Projekts und weitere friedensfördernde Ansätze für die Region Pibor informieren.

Bereits im Oktober fanden Treffen mit der Friedenskommission und der Kommission für NGOs und der südsudanesischen Regierung statt. Sowohl die Vertreter der Friedenskommission als auch die Kommission ermutigten ZOA nachdrücklich, die Arbeit in Pibor fortzusetzen. Sie erkannten die Auswirkungen an, die langsam zu spüren sind. Beide wiesen darauf hin, dass der Weg zum Frieden ein langfristiger Prozess ist, und wiesen darauf hin, dass die Jugend dort keine Arbeit und keine Perspektive hat. Sie betonten, dass Jugendlichen daher in Gesprächen auch immer wieder den Wunsch äußern, der Gewalt ein Ende zu setzen.

Zwei Teilnehmenden der Friedensarbeit füllen ein Papier aus

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Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.

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