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Engagiert für Flüchtlinge weltweit: Joël Voordewind spielt mit Jungen im Irak

„Jeder Mensch ist in den Augen Gottes wertvoll

„Ob sie aus der Ukraine oder aus Syrien fliehen, ob sie blaue oder braune Augen haben: Für Gott gibt es keinen Unterschied.“ Diese feste Überzeugung macht Joël Voordewind so engagiert für Flüchtlinge weltweit. Dabei hilft er ZOA bei unserer Arbeit für Menschen in Not, egal wo auf der Welt. „Jedes Leben ist gleich viel wert.“

DAS LEIDEN IST ÜBERALL gleich schlimm

‚Krieg macht keinen Unterschied

Zerbombte Häuser, traumatisierte Flüchtlinge. Kinder, die ihre Eltern vermissen; Menschen, die ihr Zuhause verloren haben. „Das Leid ist überall gleich schlimm“, sagt Jöel Voordewind, Sonderbotschafter von ZOA. Vor kurzem reiste er von den Ruinen im irakischen Mosul bis zur ungarisch-ukrainischen Grenze. „Der Krieg macht keinen Unterschied zwischen zwei Ländern. Die verheerenden Auswirkungen auf das Leben der Menschen sind gleich schlimm.“

Sie sind beide siebzehn Jahre alt. Iris aus der Ukraine und Memmed aus Syrien. Beide sind ohne ihre Eltern unterwegs. Sie sind auf dem Weg ins Ungewisse. Nicht aus Abenteuerlust, sondern aus Angst vor dem Krieg in ihrem Land.

28 Stunden lang an der Grenze

„Ich traf Iris, als sie mit ihrem achtjährigen Bruder aus dem Bus stieg“, erzählt Joël. Er reiste erst kürzlich an die ungarisch-ukrainische Grenze, wo ZOA zusammen mit anderen Organisationen Flüchtlingen hilft.

„Sie hatte gerade 28 Stunden in einem Bus voller junger Mütter, Babys und Kleinkinder an der Grenze gewartet. Sie erzählte mir, dass sie aus einem Dorf in der Nähe von Kiew stammt und ihren Vater und ihren Bruder zurücklassen musste. Ihre Mutter war bereits nach Portugal geflohen.“

Als Iris über ihren Vater sprach, kamen ihr die Tränen. „Sie weiß nicht, ob sie ihren Vater lebend wiedersehen wird. Als der Bus sich wieder in Bewegung setzte, verabschiedete sie sich schluchzend und stieg ein. Da musste auch ich schlucken.“ Es sind tiefgreifende Begegnungen, sagt er. „Wie grausam der Krieg ist und wie nahe er kommt.“

Engagiert für Flüchtlinge: Joël und die weinende Iris an der Grenze zur Ukraine

Er musste fliehen, bevor er 18 war

Aber auch etwas weiter weg von zu Hause ist das Leid genauso groß. Das stellte Joël kurz zuvor bei einem Besuch in einem kurdischen Flüchtlingslager an der irakisch-syrischen Grenze fes. „Dort habe ich mit Memmed gesprochen. Seine Brüder waren schon früher geflohen, seine Eltern sind noch in Syrien.“

Unter normalen Umständen würde ein siebzehnjähriger Junge nicht allein auswandern, schließt Joël. „Flüsternd vertraut er mir an, dass er gehen musste, bevor er 18 war. Sonst hätte er in der Regierungsarmee gegen sein eigenes kurdisches Volk kämpfen müssen.

Engagiert für Flüchtlinge: Joël und Memmed in einem Camp im Irak

Es sind Geschichten wie die von Iris und Memmed, die Joël motivieren, sich für Menschen in Not einzusetzen. „Ich bin der Sohn eines Pfarrers aus Amsterdam. Schon in der Jugend lernte ich, mich für Menschen einzusetzen, die in eine schwierige Lage geraten waren. Das hat dazu beigetragen, dass ich mich heute für Menschen engagiere, die alles hinter sich lassen müssen und vor einer ungewissen Zukunft stehen.“

Sein Engagement im Kampf gegen Ungerechtigkeit entspringt dem Mitgefühl für Gottes Schöpfung. „Wir sind alle nach dem Bild Gottes geschaffen. Und deshalb ist jeder Mensch gleich wertvoll. Egal, ob Sie aus der Ukraine oder aus Syrien fliehen.

Unserer Nächsten

Es ist verständlich, dass der Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine uns betrifft, sagt er. „Wer hätte gedacht, dass wir noch einmal einen solchen Krieg auf dem europäischen Kontinent erleben würden? Er fühlt sich so nah an. Auch für mich. Aber trotz der enormen Großzügigkeit und Gastfreundschaft, die wir den fliehenden Ukrainern entgegenbringen, hoffe ich, ja glaube ich, dass wir für alle Menschen in Not da sein müssen.“ Denn auch die Menschen im Irak sind unsere Nächsten.

Jeder Flüchtling, jedes Opfer von Krieg, Gewalt oder Naturkatastrophen, jedes wehrlose Kind überall auf der Welt ist in Gottes Augen gleichermaßen wertvoll und besonders, sagt er. „Jesus identifiziert sich sogar mit wehrlosen Menschen, indem er in Matthäus 25 sagt: Was ihr ihnen getan habt, das habt ihr ihm getan.“

Engagiert für Flüchtlinge: ZOA Mitarbeiterin Esther gibt eine Tüte an eine Frau im Irak

Wie wir in der Ukraine helfen

ZOA agiert als Teil des christlichen Nothilfeclusters (Christian Relief Cluster), einem Zusammenschluss einer Gruppe Hilfsorganisationen (Dorcas, EO Metterdaad, Come over and help, Save a Child, Tearfund, Woord en Daad und ZOA). Bei größeren Katastrophen und Krisen können alle Organisationen schnell mit einer gemeinsamen Nothilfeaktion aktiv werden. So auch in der Ukraine. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen arbeiten wir vor Ort zusammen, um schnell und effektiv Hilfe leisten zu können.

Helfer vor Ort unterstützen   Infos zur Nothilfe in der Ukraine