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Flüchtling zum Landesdirektor: Mitarbeiter Antony im Feld

Antony Caleesious: Vom Flüchtling zum Landesdirektor bei ZOA

Antony Caleesious musste als Kind zweimal wegen des Bürgerkriegs aus Sri Lanka fliehen. „Ich weiß noch, wie schwer es für unsere Familie war, als Flüchtlinge in Indien zu überleben. Ich hatte keinen Zugang zu angemessener Bildung. Das hat mich dazu inspiriert, für eine Flüchtlingsorganisation zu arbeiten.“

EINE KARRIERE BEI ZOA

„ZOA ist eine Organisation, die viele Möglichkeiten bietet.“

Antony begann vor 18 Jahren für ZOA in Sri Lanka zu arbeiten. Jetzt ist er ZOAs Landesdirektor in Nigeria. Die Herausforderungen in diesem Land sind enorm. Denn die riesige Bevölkerung von über 200 Millionen Menschen ist in einem Würgegriff der Gewalt gefangen. „Nothilfe ist daher unsere erste Priorität“, erklärt Antony. „Aber wir unternehmen auch Schritte, um die Menschen langfristig unabhängiger zu machen.“

Seit 2021 ist Antony als Landesdirektor in Nigeria tätig. „Die Armut ist hier ein großes Problem. Die jüngste COVID-Pandemie hat diese Gemeinschaften in Bezug auf den Zugang zu Nahrungsmittelsicherheit und Lebensunterhalt noch verwundbarer gemacht. Noch gravierender ist jedoch die Angst, in der die Menschen wegen der Aufstände und Angriffe von Boko Haram leben. Die Bevölkerung ist hier zwischen zwei Fronten gefangen. Wegen der eskalierenden Gewalt und der Raubüberfälle kann sie sich nicht frei bewegen. Statt einer Deeskalation sehen wir, dass die Situation nur noch schlimmer wird.“

Von der Nothilfe abhängig

„Das jahrelange Leben unter solch gewalttätigen und prekären Bedingungen hat die Menschen von Hilfe abhängig gemacht. Oft erleben wir, dass die Menschen in ihren Lebensunterhalt investieren, ihn aber durch gewaltsame Überfälle auf ihr Dorf wieder verlieren. Die nigerianische Regierung kann nicht allen von der Gewalt betroffenen Menschen helfen. Sie sind wirklich auf Hilfsorganisationen wie ZOA angewiesen, um zu überleben.“

Warum langfristige Lösungen nötig sind

ZOA konzentriert sich in Nigeria in erster Linie auf die Nothilfe. Dennoch will Antony in diesem komplexen Kontext eine langfristige Strategie entwickeln. „Die Geschichte vom barmherzigen Samariter hat mich dazu inspiriert. Denn als er weiterreisen muss, kümmert er sich um eine langfristige Versorgung seines Patienten. Auch bei ZOA geht es nicht um unsere Projekte. Wir arbeiten in Programmgebieten, in denen wir versuchen, so gut es geht auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Wir stellen die Frage: Was brauchen die Menschen in der Folgezeit? Ich denke, es ist ein sehr wichtiger Teil meiner Arbeit, dieses Gespräch mit den Menschen zu führen.“

Vom Flüchtling zum Landesdirektor: Antony spricht mit Einheimischen im Feld

Menschen im Mittelpunkt der Arbeit

Einer der Grundwerte von ZOA ist es, den Menschen in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen. Das scheint offensichtlich, ist aber nicht selbstverständlich. „Wenn man die Menschen in den Mittelpunkt stellt, dann handelt man im Interesse der Flüchtlinge. Das ist manchmal eine Herausforderung, denn die Bedürfnisse der Menschen stimmen nicht immer mit den Anforderungen der Geber überein.“ In den vergangenen 18 Jahren hat Antony viel über die Arbeit in dieser internationalen Organisation mit Sitz in den Niederlanden gelernt: „Ich mag die Tatsache, dass ZOA eine hierarchisch flache Organisation ist. Ich habe wirklich das Gefühl, dass jede Meinung zählt. Da wir in komplexen Situationen arbeiten, müssen wir immer wieder innovativ sein. Bei ZOA bekomme ich alle Freiräume, die ich brauche, um das zu tun und mich weiterzuentwickeln. Diese Suche nach neuen Wegen passt sehr gut zu meinem Lerneifer und meinen Talenten, was dazu beiträgt, dass ich meine Arbeit mit viel Motivation erledigen kann.“

Möchten Sie unsere Arbeit in Nigeria unterstützen?

Für uns bei ZOA kennt die Nächstenliebe keine Grenzen: Wir helfen Opfern von Naturkatastrophen und bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt. Das fängt bei der Soforthilfe an, aber wir bleiben auch dann noch, bis die Menschen wieder auf eigenen Beinen stehen.

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