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Überschwemmungen in Kolumbien: ZOA Mitarbeiter verteilen Nothilfspakete an Kolumbianer im Boot

Nothilfe nach Überschwemmungen in Kolumbien: Einsatz per Schiff

In der vergangenen Woche kam zu starken Überschwemmungen in Kolumbien: Insbesondere der Norden wurde schwer getroffen. ZOA hat gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort sofort mit der Bereitstellung von Soforthilfe für die Bewohner der betroffenen Gebiete begonnen.

HURRIKANSAISON UND SCHWERE REGENFÄLLE 

Wir sind da mit Nothilfe für Kolumbien

Der Norden Kolumbiens wurde von Überschwemmungen heimgesucht. In der Region La Guajira, in der ZOA tätig ist, haben 383 Gemeinden keinen Zugang zu Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern. ZOA hat daher gemeinsam mit Partnern sofort mit der Bereitstellung von Soforthilfe für die Bewohner der betroffenen Gebiete begonnen. Über fünftausend Lebensmittelpakete, Hygienesets und Kanister mit Kraftstoff wurden per Schiff verteilt. 

Die Wirbelsturmsaison und die schweren Regenfälle haben die Gemeinde Uribia in La Guajira schwer getroffen. Seit einem Monat wird die Region von extremen Wetterbedingungen heimgesucht. In diesem abgelegenen Gebiet leben die Wayuu, ein indigenes Volk, das aufgrund fehlender Infrastruktur und des Klimawandels seit langem mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen hat. Die Überschwemmungen haben 31 997 Haushalte (159 145 Menschen) in 383 indigenen Wayuu-Gemeinden vom Zugang zu Nahrungsmitteln, Trinkwasser und anderen lebenswichtigen Ressourcen abgeschnitten.

Hilfe per Marineschiff

Das Wüstengebiet von La Guajira ist schwer zu durchqueren, und einige Gebiete sind durch Überschwemmungen unzugänglich geworden. Der Zugang zu den betroffenen Gebieten ist nur per Schiff möglich. Um die Gemeinden in der Region mit humanitärer Hilfe zu erreichen, setzt ZOA daher ein großes Spezialschiff der kolumbianischen Marine ein, das an den drei strategischen Häfen Bahía Honda, Puerto Estrella und Puerto Lopez anlegen kann.  

Aufgrund der Erfahrung von ZOA bei der Bereitstellung von Nothilfe bat das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) ZOA, die Verteilung von Lebensmittelpaketen und anderen wichtigen Ressourcen zu leiten. Am 22. Oktober begann ein erfahrenes ZOA-Team mit logistischer Unterstützung der kolumbianischen Armee und Marine mit der 15-tägigen Verteilung von 5.049 Lebensmittelpaketen, Wasser und anderen Nahrungsmitteln (Hygienesets, Hängematten und Laken). Außerdem werden 300 Liter Treibstoff zur Verfügung gestellt, um die Gemeinden bei der Annahme und Verteilung der Waren zu unterstützen.  

Überschwemmungen in Kolumbien: ZOA startet Nothilfe per Schiff

Besonders gefährdete Region

La Guajira, die nördlichste Region Kolumbiens, grenzt direkt an Venezuela und beherbergt mehr als 150.000 Flüchtlinge und Migranten aus dem Nachbarland. Es handelt sich um eines der trockensten und heißesten Gebiete Kolumbiens, das durch die Auswirkungen des Klimawandels besonders gefährdet ist.

Die Wayuu haben seit langem mit chronischem Nahrungsmittel- und Wassermangel zu kämpfen, was auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen ist, darunter fehlende Infrastruktur, sozioökonomische Herausforderungen, kulturelle Rechte und Klimawandel. Als Reaktion auf die chronische Nahrungsmittelknappheit erhält ZOA vom Welternährungsprogramm monatlich 325 Tonnen Nahrungsmittel und verpackt sie, um sie an 19.000 Menschen in 180 verschiedenen Gemeinden in der Nähe des aktuellen Hilfsprojekts zu verteilen. 

Überschwemmungen in Kolumbien: ZOA erhält Hilfe von der kolumbianischen Marine